New York City 1886. Die Geschwister Maelle, Mattie und Molly Gallagher verlieren bei einem Brand ihre Eltern. Als Einwandererkinder haben sie keine Verwandte zu denen sie Geschickt werden könnten. So werden sie, wie 150 000 Tausend andere Waisenkinder zwischen 1854 und 1929, in den sogenannten
"Waisenzügen" aus den überfüllten Städten im Osten in eine neue Heimat im Westen geschickt.
Eingedenk…mehrNew York City 1886. Die Geschwister Maelle, Mattie und Molly Gallagher verlieren bei einem Brand ihre Eltern. Als Einwandererkinder haben sie keine Verwandte zu denen sie Geschickt werden könnten. So werden sie, wie 150 000 Tausend andere Waisenkinder zwischen 1854 und 1929, in den sogenannten "Waisenzügen" aus den überfüllten Städten im Osten in eine neue Heimat im Westen geschickt.
Eingedenk des letzten Versprechens, dass Maelle ihrem Vater gegeben hatte, sich um die Kleinen zu kümmern, verkleidet sie sich als Junge und versucht die kleine Familie solange es geht zusammenzuhalten. Womit sie jedoch nicht gerechnet hat ist, dass die Geschwister in verschiedene Familien kommen werden. Hilflos muss sie mit ansehen, wie ihre kleine Schwester Molly ihr von einem reichen Ehepaar aus den Armen gerissen wird und ihr kleiner Bruder Matt von einem Farmerehepaar mitgenommen wird. Sie selber wird mit 12 Jahren zum Lehrling eines reisenden Fotografen, aber sie schwört sich nie zu vergessen, dass sie einen Bruder in Shallow Creek und eine Schwester bei einer Familie Standler hat.
18 Jahre später macht sich Maelle auf die Suche nach ihren Geschwistern. Die Suche lässt sie von Stadt zu Stadt weiterziehen, obwohl sie den Wunsch hat, sich niederzulassen und einen Laden zu eröffnen. Die Hoffnung, die sie treibt ist, Mattie und Molly an ihren Familienbanden zu erkennen, der Familienbibel, die sie Mollys neuen Eltern mitgab und dem Familienfoto, dass Mattie an seine Wurzeln erinnern sollte.
Kim Vogel Sawyer ist eine christliche Autorin. Sie leitet die Frauenarbeit in ihrer Kirchengemeinde und schreibt bewusst Geschichten, die Gottes Kindern Hoffnung geben sollen, dementsprechend spielt der Glaube in ihrem Romanen eine große Rolle.
Ich kenne auch Romane deutscher Autorinnen, mit der gleichen Intention, die Geschichten zu der Zeit schrieben, zu welcher diese Geschichte spielt, darunter z. Bsp. Helene Hübener. In den Romanen Helene Hübeners jedoch ist der Glaube wichtiger Bestandteil der Geschichte, aber er stört nicht. In diesem Roman jedoch wirken die Glaubenselemente aufgesetzt, bemüht und irgendwie gezwungen. Sie sind oft nicht Teil der Geschichte, es wirkt teils fast so, als währen sie forciert und bewusst eingefügt worden, so dass sie den Fluss der Geschichte teils eher stören als unterstützen. So stellen sich die Protagonisten in der Küche spontan zu einem Kreis zusammen, reichen sie die Hände und beten oder Maelle, die sonst Hosen trägt zieht ein Kleid an, damit die Menschen "Jesus in ihr erkennen" (S. 215). Das ist zu viel oder einfach zu amerikanisch.
Die Geschichte an sich ist einerseits sehr schön, sie geht ans Herz ABER sie wirkt von Anfang an konstruiert und künstlich. Schon wie die Geschwister an einem Ort zusammengeführt werden wirkt unecht und forciert. Der Plot ist schon nach wenigen Seiten klar und bezieht seine Spannung aus den Situationen, in welchen sich die Geschwister knapp verpassen.
Fazit. Netter, vorhersehbarer historisch religiöser Roman. Ein wenig moralisierend und teils zu gewollt wirkend sowohl was den Plot als auch die religiösen Komponenten angeht.