Der Briefroman „Mein Herz“ (1912) ist das Haupt-Prosawerk der Lyrikerin Else Lasker-Schüler (1869-1945) und gleichzeitig ein Schlüsselwerk.
Ihr damaliger, zweiter Mann Herwarth Walden, der Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift „Der Sturm" war, unternahm im Herbst 1911 mit einem Freund
eine Reise nach Norwegen. Lasker-Schüler schrieb ihm aus Berlin mehr als hundert Briefe hinterher und…mehrDer Briefroman „Mein Herz“ (1912) ist das Haupt-Prosawerk der Lyrikerin Else Lasker-Schüler (1869-1945) und gleichzeitig ein Schlüsselwerk.
Ihr damaliger, zweiter Mann Herwarth Walden, der Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift „Der Sturm" war, unternahm im Herbst 1911 mit einem Freund eine Reise nach Norwegen. Lasker-Schüler schrieb ihm aus Berlin mehr als hundert Briefe hinterher und erzählt darin offenherzig von der Liebe und anderen Herzensdingen, u.a. auch von der Zuneigung gleich zu drei anderen Männern, gespickt mit anrüchigen Details ihrer Liebschaften. Das Pikante an der Angelegenheit war außerdem, dass sie diese Briefe im „Sturm“, der Zeitschrift ihres Mannes, veröffentlichte.
Die Briefe, die eine Mischung aus Dichtung, Phantasie und Realität sind, waren die literarische Sensation in Berlin, dass Lasker-Schüler mit dem Briefeschreiben noch fortfuhr, als ihr Ehemann längst wieder daheim war und die Ehe allmählich zerbrach. Die dann von Herwarth Walden gewünschte Scheidung (1912) stürzte sie allerdings in eine tiefe Lebenskrise.
Im Leipziger Buchfunk Hörbuchverlag ist nun eine Hörspielfassung von „Mein Herz“ erschienen - eine Produktion des rbb. Mit den Sprechern/innen Cathlen Gawlich, Peter Matic, Britta Steffenhagen und Adam Nümm ist es gelungen, dieses sehr persönliche Werk einer außergewöhnlichen Frau hör- und nachvollziehbar zu machen. Das ansprechende Digipack bringt außerdem ein paar kurze Informationen zur Autorin, ihrem Werk und zu dem Sprecher-Team.