Beharrliche Wahrheitsfindung mit Pfiff und etwas Schuldgefühlen
Derek, der Junge, der eine Abneigung gegen das Lesen hat, ist der Protagonist dieser meist witzigen, aber auch ein wenig nachdenklichen Geschichte. Immerhin geht es um den Tod eines Mädchens – des Mädchens, das vor Jahren in den
Sommerferien auf den damals noch Windeln tragenden Derek aufpasste.
Allein der Einstieg zieht selbst…mehrBeharrliche Wahrheitsfindung mit Pfiff und etwas Schuldgefühlen
Derek, der Junge, der eine Abneigung gegen das Lesen hat, ist der Protagonist dieser meist witzigen, aber auch ein wenig nachdenklichen Geschichte. Immerhin geht es um den Tod eines Mädchens – des Mädchens, das vor Jahren in den Sommerferien auf den damals noch Windeln tragenden Derek aufpasste.
Allein der Einstieg zieht selbst Leseunwillige in die Geschichte hinein, denn jede und jeder kann sich sofort mit Derek identifizieren. Dazu kommen seine in kleine, skurrile Zeichnungen gewandelten Gedanken, die schwierige Begriffe bildhaft erläutern. Das passt nicht immer, ist jedoch eine Idee, die sich den gesamten Erzähltext hindurch zieht.
Der durchaus interessierte Junge entdeckt auf der Flucht vor seiner Lernaktivität einfordernden Mutter gleich am ersten Ferientag einen Zeitungsabschnitt auf dem Dachboden mit einer mysteriösen Todesgeschichte. Das Vorhandensein der Pressemitteilung im Haus seiner Eltern und zudem die dramatische Geschichte fesseln den Leseunwilligen so, dass er nicht mehr aufgibt, der Sache nachzuspüren, bis er nicht nur entdeckt, dass sogar er selbst damit etwas zu tun hat, sondern den „Fall“ auch noch löst.
Die zunächst sehr witzige Geschichte übertritt bisweilen die Schwelle des puren Vergnügens hin zu einem tragischen Ereignis in der frühen Kindheit Dereks und kehrt schließlich zur erleichternden oder zumindest entlastenden Auflösung für ihn und seine Familie. Insofern ist es ein spaßiges Vergnügen, die Ferienereignisse des Jungen geradezu miterleben zu können. Gleichzeitig regt es dazu an, ernsthaft über Aspekte von Schuld, Vergebung und darüber, wie Belastungen bewältigt werden können, nachzudenken.
Auf jeden Fall ist die Abenteuergeschichte nicht nur wegen der einfachen und gut erzählenden Sprache, sondern auch aufgrund der einfachen auflockernden Mini-Zeichnungen des Sohnes der Autorin gut zu lesen – und das nicht nur in den Ferien.
(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.