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"Die Welt war nicht größer als dieses Tal. Man ging auf die Almen, um Heu zu holen. Weiter ging man nicht."
Reinhold Messner ist von Anfang an weitergegangen als die anderen, hat Tabus gebrochen. Früh ließ er das enge Tal seiner Südtiroler Kindheit hinter sich, bezwang als erster den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske, bestieg alle vierzehn Achttausender und entwickelte nebenbei neuartige wasserfeste Bergstiefel. Später durchquerte er zu Fuß die größten Eiswüsten der Erde: "Ich gehe freiwillig in die Hölle", sagte er lapidar. Heute ist er EU-Parlamentarier und treibt in Eigenregie sein…mehr

Produktbeschreibung
"Die Welt war nicht größer als dieses Tal. Man ging auf die Almen, um Heu zu holen. Weiter ging man nicht."

Reinhold Messner ist von Anfang an weitergegangen als die anderen, hat Tabus gebrochen. Früh ließ er das enge Tal seiner Südtiroler Kindheit hinter sich, bezwang als erster den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske, bestieg alle vierzehn Achttausender und entwickelte nebenbei neuartige wasserfeste Bergstiefel. Später durchquerte er zu Fuß die größten Eiswüsten der Erde: "Ich gehe freiwillig in die Hölle", sagte er lapidar. Heute ist er EU-Parlamentarier und treibt in Eigenregie sein ehrgeiziges Bergmuseumsprojekt voran.

Was aber beflügelt diesen Erfolgsmenschen? Woher schöpft er die Kraft und die Fantasie, sich immer wieder neu zu erfinden?Reinhold Messner gibt Antworten auf diese Fragen. Und spricht über seine Heimat, seine Frau und seine Kinder, über Freundschaft und Egoismus, über bürgerliche Moral und über seinen Instinkt, immer das Richtige zu tun.
Autorenporträt
Reinhold Messner, geboren 1944 in Villnöß/Südtirol, berühmter Bergsteiger und Abenteurer unserer Zeit. Er hat etwa hundert Erstbesteigungen durchgeführt, alle vierzehn Achttausender bestiegen und zu Fuß die Antarktis und Grönland, Tibet und die Wüste Takla Makan durchquert. Ihm gelang es, die Yeti-Frage zu beantworten und als Quereinsteiger EU-Abgeordneter zu werden. Zahlreiche Veröffentlichungen und Dokumentarfilme.

Thomas Hüetlin, geboren 1961, wuchs in München auf. Er war für den SPIEGEL Korrespondent in New York und Berlin, und heute in London. Mit Artikeln über Beckham und Kahn erregte er landesweites Aufsehen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.03.2005

NEUE REISEBÜCHER

Für die Tasche Reinhold Messner, der Grenzgänger aus Südtirol, bleibt sich, seinen Maßstäben und seinem Tempo treu. Nur mit dem Unterschied, daß er heute nicht einen Achttausender nach dem anderen bezwingt, sondern ein Museum nach dem anderen eröffnet und ein Buch nach dem anderen schreibt.

In seiner jüngsten Publikation, der Autobiographie "Mein Leben am Limit", legt Messner konzeptionell jedoch ganz neue Maßstäbe an: es ist kein Buch von Reinhold Messner, sondern ein Buch mit Reinhold Messner und besteht aus einem einzigen großen Interview, das Messners Lebensstationen in seine Jugend in Südtirol, seine Expeditionen auf die Achttausender, seine großen Querungen, seine Mythossuche (Yeti und Mallory) und seine Museumsprojekte gliedert. Die Fragen stellt der "Spiegel"-Reporter Thomas Hüetlin, der zwischen München, Tegernsee und Lech am Arlberg aufwuchs, also die Berge kennt und auch Messner: dessen Leben, dessen Einstellung, dessen Geschichten.

Hüetlin legt dieses Wissen nicht in seine Fragen. Nüchtern und präzise hakt er immer wieder kurz nach, und oft geht erst aus Messners Antwort die Absicht der Frage hervor. "Warum dachten Sie nicht, das Wetter ist gut, bald kommen Kameraden, und das kann bedeuten, daß wir schon am nächsten Tag mit einem Seil nach unten kommen können?" fragt Hüetlin zur Himalaja-Expedition am Nanga Parbat 1969, bei der Messners Bruder unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben kam. Messner antwortet: "Dieses Szenario kam nicht einmal in unseren Gedanken vor. Für uns lautete die Information: schlechtes Wetter in Anzug." Hüetlin setzt nach: "Trotzdem: Warum nicht auf die Nachkommenden vertrauen?" Messner beginnt zu erzählen, in welcher Gefahr er und sein Bruder sich befunden hatten und warum er nichts tun konnte, erzählt von einem Foto und warum er mit seinem Bruder Günter auf der anderen Seite des Berges abgestiegen war. Die Geschichte ist bekannt, sicherlich, und vermutlich schon viel zu oft wieder aufgegriffen worden, und dennoch erscheint dieser neue, skeptische Zugang wie eine ganz neue Geschichte. "Warum, wenn Sie den Berg nicht überschreiten wollten, haben Sie ein Foto mitgenommen", fragt Hüetlin messerscharf, und wieder wird erst in der Folge des Gesprächs klar, warum diese Frage so wichtig ist: Es geht darum, ob Messner am Nanga Parbat vorsätzlich gehandelt hat, ob er den Tod seines Bruders gar in Kauf genommen hat. Messner ist in seinem Buch bisweilen ungewöhnlich still, antwortet in ganz kurzen Sätzen und löst sich völlig von seinen bekannten Phrasen. Diese kurzen Antworten - ein "Ja, sicherlich" oder schlichtes "Nein" - liegen vermutlich näher an der Wahrheit als vieles, was von und über Messner jemals gesagt worden ist.

asl.

Reinhold Messner: Mein Leben am Limit, Eine Biographie mit Thomas Hüetlin. Malik, 279 Seiten, 19,90 Euro.

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