Ich komme aus einem Land, in welchem die Menschen sehr emotional handeln. Vielleicht bin ich im Vergleich zu denen weniger dazu veranlagt, aber wenn ich jetzt, nach dreieinhalb Jahren Lebenserfahrung in Deutschland und nach meinem Studium, auf diese Zeit zurückblicke, denke ich, dass ich sehr von meinen Gefühlen geleitet worden bin. Als Neufremde ist die größte Herausforderung, die man in so einer Arbeit, wie die in der Regie, zu bewältigen hat, der Kampf mit sich selbst, mit der Mentalität, in die man hineinspringt wie ins kalte Wasser und das Verstehen und Annehmen dieser. Meine Sorge neben der eigentlichen Arbeit war, es zu schaffen mit den Menschen, mit denen ich arbeitete, eine kreative Beziehung aufzubauen. Auch habe ich mich damit beschäftigt, wie ich mich als Regisseurin menschlich durchsetzte, damit ich verwirklichen kann, was ich verwirklichen möchte.