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Die Liebe ist schön. Die Liebe ist schrecklich. Die Suche nach den Wurzeln ihres Scheiterns führt in Abgründe. Werden sie gefunden, ist das Leben voller Möglichkeiten. Die Gegenwart ist ein helles Versprechen, die Vergangenheit ein verborgenes Labyrinth. Das meisterhaft komponierte Debüt von Steven Uhly zeigt auf eindringliche Weise, wie beide einander bedingen, und dass jede Familiengeschichte tiefer im Dunkel der verlorenen Zeit wurzelt und weiter ins Jetzt hineinragt, als es ihren Mitgliedern lieb ist. Die Forschungsreise des Helden in dieses Labyrinth der Vergangenheit wird zu einer…mehr

Produktbeschreibung
Die Liebe ist schön. Die Liebe ist schrecklich. Die Suche nach den Wurzeln ihres Scheiterns führt in Abgründe. Werden sie gefunden, ist das Leben voller Möglichkeiten. Die Gegenwart ist ein helles Versprechen, die Vergangenheit ein verborgenes Labyrinth. Das meisterhaft komponierte Debüt von Steven Uhly zeigt auf eindringliche Weise, wie beide einander bedingen, und dass jede Familiengeschichte tiefer im Dunkel der verlorenen Zeit wurzelt und weiter ins Jetzt hineinragt, als es ihren Mitgliedern lieb ist. Die Forschungsreise des Helden in dieses Labyrinth der Vergangenheit wird zu einer grandiosen Lebensschilderung seiner Gegenwart. Mit naiver Neugierde ist da einer auf der Suche nach Wahrheit, findet sie und verliert sie wieder und sucht weiter - und zeichnet wie nebenbei ein seelisches Panorama unserer Gesellschaft, das im Hier und Jetzt verankert ist und sich doch immer weiter vortastet, bis tief zurück in die verschwommene Zeit zwischen den Kriegen. Es grenzt an erzählerischeFallenstellerei, dass dies mit einer von schärfstem Humor durchtränkten Situationskomik geschieht, die alles Schwere leicht und alles Leichte verdächtig werden lässt. Wer sich auf den Weg in dieses Buch macht, sei gewarnt: er wird lachen müssen, lauthals, und er muss mit dem Schrecklichsten rechnen. Vor allem aber muss er darauf gefasst sein, dass ihm vieles vertraut erscheint. Warum nur?
Autorenporträt
Steven Uhly, geboren 1964, ist deutsch-bengalischer Abstammung, dabei teilverwurzelt in der spanischen Kultur. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Er lebt mit seiner Familie in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2011

Familienspiele

Wer verwickelte Familiengeschichten mag, ist mit dem Romandebüt von Steven Uhly zunächst gut bedient. Zwischen derben Stellen kann man mitunter sogar schmunzeln, wenn man nicht mehr durchblickt, wer mit wem welches Kind gezeugt hat. Der Erzähler selbst, ein Schelm auf Schürzenjagd, hat seine liebe Mühe, Halbtante von Halbschwester zu unterscheiden. Doch es stehen in diesem Buch auch Sätze, die an etwas anderes rühren als sexuelle und sittliche Tabus. Da sagt etwa die Großmutter der Hauptfigur: "Weißt du, Opa fand meinen dicken Bauch sehr anziehend, wir spielten oft Flüchtlingsfrau und Rotarmist. Es war eine schöne Zeit." Nun kann man durchaus fordern, dass Literatur das Außergewöhnliche zeigen soll. Sie kann mitunter auch zeigen, dass das Lustempfinden der Menschen sich nicht an Normen hält. Aber auf keinen Fall sollte sie, um einer anstößigen Pointe willen das Schicksal vergewaltigter Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs als etwas Schönes, womöglich Selbstgewolltes und sogar Genossenes darstellen. Auch wenn solche Sätze von womöglich unzurechnungsfähigen Figuren gesagt werden oder unter dem Vorbehalt erzählerischer Unzuverlässigkeit stehen, verfehlen sie doch ihre Wirkung nicht, die am Ende das ganze Unternehmen in ein ungutes Licht rücken. (Steven Uhly: "Mein Leben in Aspik". Roman. Secession Verlag, Zürich 2010. 264 S., geb., 22,95 [Euro].) wiel

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als "irrwitzigen Barock-Poetry-Slam" feiert Florian Illies dieses fulminante Romandebüt, dessen Lektüre ihn einige Stunden lang durch ein "waghalsiges Spiel aus Wahrheiten und Täuschungen" geführt hat. Selten habe es in den letzten Jahren so viel Spaß gemacht, auf einen Autor hereinzufallen. Oberflächlich betrachtet handele es sich um eine Familiengeschichte. Doch während die Handlung im Höllentempo auf verschiedene Metaebenen hochjage, eine Oma von ihrem Enkel ein Kind bekomme, der Opa hinter seiner jüdischen Identität eine Mörderbiografie verberge und anderweitiger Aberwitz den Leser gelegentlich aus der Bahn zu werfen droht, führt diese Slapstick-Komödie den begeisterten Kritiker schließlich ins "dunkle Herz der Bundesrepublik". Ein Buch, das Illies nicht nur als Kommentar zu den "gegenwärtigen psychologisches Aufarbeitungsversuchen" der Flakhelfer-Generation lesen kann, sondern dessen Qualität er vor allem in der Lust des Autors an der "nackten Wahrheit" und einer ungeheuren Komik sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein fulminantes Debüt.« Florian Illies, Die Zeit