'Ich schildere die Entwicklung der Ford-Automobil-Gesellschaft nicht etwa aus persönlichen Gründen. Ich predige keineswegs: Gehe hin und tue desgleichen. Ich versuche nur, nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass die heute üblichen Methoden, Geld zu verdienen, nicht die besten sind. Und meine Überlegungen hatten mich dahin gebracht, dass ich mich völlig von diesen Methoden abwenden konnte. Von dieser Zeit datiert der beispiellose Erfolg meiner Gesellschaft.'HENRY FORD gilt heute als Symbol für Amerikas Übergang vom Agrarstaat zur Industrienation. Wie schaffte es der Sohn eines Farmers, in wenigen Jahren zu einem der reichsten Männer der Welt zu werden? Seine Maxime lautete:Sobald man etwas im Geiste klar und deutlich vor sich sieht, beginnt es sich bereits zu gestalten. Die dadurch angeregten geistigen Energien wirken dann als Helferkräfte bei der Formgebung und Verwirklichung des innerlich Bejahten.MEIN LEBEN UND WERK wurde vom Time Magazine in die Liste der 100 wichtigsten Bücherdes 20. Jahrhunderts aufgenommen. In seiner Autobiografie erklärt Henry Ford, wie man erfolgreich und fair ein Geschäft aufbaut - gerade heute wieder eine Offenbarung für jeden Manager und Unternehmensgründer.Amazon.com: Henry Ford (1863-1947) war ein Genie!. Dies ist eines der besten Business-Bücher, die je geschrieben wurden. Wenn Sie nach einem guten Buch über die Geschäftswelt oder einem guten Buch über Henry Ford suchen, dann haben Sie es jetzt gefunden.
"NACHWORT VON FELIX SALENTIN
Ein entschlossener Mann kann so gut
wie alles erreichen, was er sich vornimmt ...
Ursprünglich erschien diese von vielen Menschen gewünschte Neuausgabe der Autobiografie Henry Fords in dem Leipziger Verlag DELTUS media. Als man sich dort entschloss, My Life and Work in einer zeitgemäßen und vor allem sprachlich leicht modernisierten Fassung dem deutschen Publikum wieder zugänglich zu machen, haben viele davon abgeraten - denn Ford sei ja bekannt als Hasser der Juden, es sei bedenklich, seine "kranke Schrift" wieder aus dem Keller der Zeit hervorzuholen.
Diese Reaktion überraschte mich sehr. Hier wurde der Eindruck vermittelt, dass es politisch nicht korrekt sei, sich überhaupt mit dem Mann zu beschäftigen, der mit der "Fordismus"-Epoche das Fundament für die moderne Wirtschaft legte, einem großen Menschen, der die Welt positiv veränderte.
Ich hatte diese Ausgabe in die Wege geleitet, aber jetzt kamen mir Zweifel. Ich bewundere Ford, doch war ich vielleicht einfach nur naiv und hatte seine dunkle Seite ignoriert? Bis mir klar wurde, dass ich mich Ford wohl auf einem eher ungewöhnlichen Weg genähert hatte: nämlich auf einem spirituellen Umweg. Begeistert von Ralph Waldo Trines Werken, die man der Neugeist-Bewegung zurechnet, erfuhr ich, dass Ford seinen Erfolg auf dessen Buch In Harmonie mit dem Unendlichen zurückführte. Ford hatte die elementaren Wahrheiten Trines über die kosmischen und geistigen Kräfte in uns verstanden und sie befolgt. Die beiden veröffentlichten 1929 gemeinsam sogar The Power That Wins, eine Anzahl von Gesprächen über die inneren Kräfte in uns, die zum Erfolg führen. Der Amra Verlag hat dieses Buch inzwischen unter dem Titel Der wahre Zweck des Reichtums vorgelegt.
Aber Fords Judenfeindlichkeit soll nicht wegdiskutiert werden. Sie gipfelte in dem mehrbändigen Werk The International Jew, von dem bereits 1922 eine deutsche Ausgabe herauskam. (Dass Adolf Hitler dieses Werk und seinen Autor hoch schätzte, überrascht natürlich nicht.) Nach dessen Veröffentlichung musste sich Ford in seiner Heimat grimmigen Auseinandersetzungen stellen, und in späteren Jahren revidierte er erfreulicherweise einen Teil seiner Äußerungen. Aber das wird heute verdrängt - obwohl das Thema noch jede Diskussion über Henry Ford bestimmt!
Unbedingt muss man dieses unerfreuliche Thema im Kontext seiner Zeit sehen - was vielen Menschen offenbar sehr schwer fällt! In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war die judenfeindliche Einstellung in den USA leider weit verbreitet; sie schlug sich unmissverständlich in der Politik und ebenso in den Künsten, im Film und in der Literatur nieder. In Fords Fall kommt noch dazu, dass seine Einstellung wohl weniger mit Fragen der Religion zu tun hatte, nein, er glaubte an Verschwörungstheorien und hatte Angst vor einer jüdischen Unterwanderung der Wirtschaft durch jüdische Banker. Sie strebten angeblich die Herrschaft über Amerika an. Ford steigerte sich so sehr in diese Manie hinein, dass er sogar seine Manager ausspionieren ließ.
Nun, ich habe nicht vor, diese Werke von Ford jemals zu lesen oder gar neu zu veröffentlichen. Sie spielen auch keine Rolle in dem hier vorliegenden Buch - doch man darf diesen wichtigen wirtschaftlichen Revolutionär nicht verdammen für einige engstirnige Schriften und dabei sein großes Lebenswerk missachten.
Die Autobiografie Mein Leben und Werk gibt Einblicke in das Denken eines einzigartigen Mannes, der eine unglaubliche Leistung vollbrachte. Ganz allein verwirklichte Ford in der kleinen Werkstatt, die er sich auf der Farm der Eltern eingerichtet hatte, seine Idee einer "pferdelosen Kutsche". Anschließend baute er ein Weltunternehmen auf und machte die Massenvermarktung und -produktion seiner eigenen Erfindung möglich. Ab 1920 beschäftigte sein Unternehmen um die 50.000 Mitarbeiter. 1930 lieferten die Ford-Werke 1,5 Millionen Autos aus - das waren 4.160 Autos pro Tag!
Henry Ford war seiner Zeit weit voraus: Obwohl Mein Leben und Werk schon vor bald 100 Jahren geschrieben worden ist, mutet es überraschend modern an, teilweise noch für heutige Verhältnisse fortschrittlich - etwa, wenn der Autor die innerbetriebliche Ausbildung junger Leute beschreibt, über die Rationalisierung von Arbeitsvorgängen sinniert oder seine Vorstellungen über die Preisgestaltung erklärt. Dass er Behinderte zu den gleichen Löhnen wie Nichtbehinderte einstellte, sollte heute selbstverständlich sein - 1920 war diese Vorstellung völlig neu. Dabei erhielten Fords Arbeiter den erstaunlichen Stundenlohn von sechs Dollar; dieser lag beträchtlich über dem Durchschnitt. Henry Ford hatte begriffen, dass höhere Löhne das Wohlbefinden der Arbeiter fördern, weil sie ihre Familien gut versorgen können. Außerdem konsumierten sie so mehr, was die Wirtschaft in Schwung hielt.
Ford war es auch, der erstmals einen Kundendienst einführte. Im Unterschied zu anderen Herstellern, die nur am Verkauf mit möglichst viel Gewinn interessiert waren und die nie daran gedacht hatten, eine engere Kundenbindung aufzubauen, fand er, dass der Verkauf erst den Anfang der Beziehung zum Käufer bildet. Unternehmen sollten nicht nur ans Geldscheffeln denken, sondern etwas anbieten, das das Leben verbessert. Wenn das der Fall sei, würde der Rubel von allein rollen. Fords Autos boten beste und dauerhafte Qualität, Ersatzteile ließen sich schnell und günstig austauschen. Diese frühe Form des Kundenservices war sehr ungewöhnlich, und seine Konkurrenten fanden das verrückt, doch das Vertrauen, das er sich dadurch bei seinen Kunden erwarb, konnte nichts aufwiegen.
Henry Ford war eine der zentralen Figuren des 20. Jahrhunderts; sein Leben und sein Werk sind noch heute außergewöhnlich." -- Felix Salentin, Nachwort: Mein Leben und Werk von Henry Ford
Ein entschlossener Mann kann so gut
wie alles erreichen, was er sich vornimmt ...
Ursprünglich erschien diese von vielen Menschen gewünschte Neuausgabe der Autobiografie Henry Fords in dem Leipziger Verlag DELTUS media. Als man sich dort entschloss, My Life and Work in einer zeitgemäßen und vor allem sprachlich leicht modernisierten Fassung dem deutschen Publikum wieder zugänglich zu machen, haben viele davon abgeraten - denn Ford sei ja bekannt als Hasser der Juden, es sei bedenklich, seine "kranke Schrift" wieder aus dem Keller der Zeit hervorzuholen.
Diese Reaktion überraschte mich sehr. Hier wurde der Eindruck vermittelt, dass es politisch nicht korrekt sei, sich überhaupt mit dem Mann zu beschäftigen, der mit der "Fordismus"-Epoche das Fundament für die moderne Wirtschaft legte, einem großen Menschen, der die Welt positiv veränderte.
Ich hatte diese Ausgabe in die Wege geleitet, aber jetzt kamen mir Zweifel. Ich bewundere Ford, doch war ich vielleicht einfach nur naiv und hatte seine dunkle Seite ignoriert? Bis mir klar wurde, dass ich mich Ford wohl auf einem eher ungewöhnlichen Weg genähert hatte: nämlich auf einem spirituellen Umweg. Begeistert von Ralph Waldo Trines Werken, die man der Neugeist-Bewegung zurechnet, erfuhr ich, dass Ford seinen Erfolg auf dessen Buch In Harmonie mit dem Unendlichen zurückführte. Ford hatte die elementaren Wahrheiten Trines über die kosmischen und geistigen Kräfte in uns verstanden und sie befolgt. Die beiden veröffentlichten 1929 gemeinsam sogar The Power That Wins, eine Anzahl von Gesprächen über die inneren Kräfte in uns, die zum Erfolg führen. Der Amra Verlag hat dieses Buch inzwischen unter dem Titel Der wahre Zweck des Reichtums vorgelegt.
Aber Fords Judenfeindlichkeit soll nicht wegdiskutiert werden. Sie gipfelte in dem mehrbändigen Werk The International Jew, von dem bereits 1922 eine deutsche Ausgabe herauskam. (Dass Adolf Hitler dieses Werk und seinen Autor hoch schätzte, überrascht natürlich nicht.) Nach dessen Veröffentlichung musste sich Ford in seiner Heimat grimmigen Auseinandersetzungen stellen, und in späteren Jahren revidierte er erfreulicherweise einen Teil seiner Äußerungen. Aber das wird heute verdrängt - obwohl das Thema noch jede Diskussion über Henry Ford bestimmt!
Unbedingt muss man dieses unerfreuliche Thema im Kontext seiner Zeit sehen - was vielen Menschen offenbar sehr schwer fällt! In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war die judenfeindliche Einstellung in den USA leider weit verbreitet; sie schlug sich unmissverständlich in der Politik und ebenso in den Künsten, im Film und in der Literatur nieder. In Fords Fall kommt noch dazu, dass seine Einstellung wohl weniger mit Fragen der Religion zu tun hatte, nein, er glaubte an Verschwörungstheorien und hatte Angst vor einer jüdischen Unterwanderung der Wirtschaft durch jüdische Banker. Sie strebten angeblich die Herrschaft über Amerika an. Ford steigerte sich so sehr in diese Manie hinein, dass er sogar seine Manager ausspionieren ließ.
Nun, ich habe nicht vor, diese Werke von Ford jemals zu lesen oder gar neu zu veröffentlichen. Sie spielen auch keine Rolle in dem hier vorliegenden Buch - doch man darf diesen wichtigen wirtschaftlichen Revolutionär nicht verdammen für einige engstirnige Schriften und dabei sein großes Lebenswerk missachten.
Die Autobiografie Mein Leben und Werk gibt Einblicke in das Denken eines einzigartigen Mannes, der eine unglaubliche Leistung vollbrachte. Ganz allein verwirklichte Ford in der kleinen Werkstatt, die er sich auf der Farm der Eltern eingerichtet hatte, seine Idee einer "pferdelosen Kutsche". Anschließend baute er ein Weltunternehmen auf und machte die Massenvermarktung und -produktion seiner eigenen Erfindung möglich. Ab 1920 beschäftigte sein Unternehmen um die 50.000 Mitarbeiter. 1930 lieferten die Ford-Werke 1,5 Millionen Autos aus - das waren 4.160 Autos pro Tag!
Henry Ford war seiner Zeit weit voraus: Obwohl Mein Leben und Werk schon vor bald 100 Jahren geschrieben worden ist, mutet es überraschend modern an, teilweise noch für heutige Verhältnisse fortschrittlich - etwa, wenn der Autor die innerbetriebliche Ausbildung junger Leute beschreibt, über die Rationalisierung von Arbeitsvorgängen sinniert oder seine Vorstellungen über die Preisgestaltung erklärt. Dass er Behinderte zu den gleichen Löhnen wie Nichtbehinderte einstellte, sollte heute selbstverständlich sein - 1920 war diese Vorstellung völlig neu. Dabei erhielten Fords Arbeiter den erstaunlichen Stundenlohn von sechs Dollar; dieser lag beträchtlich über dem Durchschnitt. Henry Ford hatte begriffen, dass höhere Löhne das Wohlbefinden der Arbeiter fördern, weil sie ihre Familien gut versorgen können. Außerdem konsumierten sie so mehr, was die Wirtschaft in Schwung hielt.
Ford war es auch, der erstmals einen Kundendienst einführte. Im Unterschied zu anderen Herstellern, die nur am Verkauf mit möglichst viel Gewinn interessiert waren und die nie daran gedacht hatten, eine engere Kundenbindung aufzubauen, fand er, dass der Verkauf erst den Anfang der Beziehung zum Käufer bildet. Unternehmen sollten nicht nur ans Geldscheffeln denken, sondern etwas anbieten, das das Leben verbessert. Wenn das der Fall sei, würde der Rubel von allein rollen. Fords Autos boten beste und dauerhafte Qualität, Ersatzteile ließen sich schnell und günstig austauschen. Diese frühe Form des Kundenservices war sehr ungewöhnlich, und seine Konkurrenten fanden das verrückt, doch das Vertrauen, das er sich dadurch bei seinen Kunden erwarb, konnte nichts aufwiegen.
Henry Ford war eine der zentralen Figuren des 20. Jahrhunderts; sein Leben und sein Werk sind noch heute außergewöhnlich." -- Felix Salentin, Nachwort: Mein Leben und Werk von Henry Ford
NACHWORT VON FELIX SALENTIN Ein entschlossener Mann kann so gut wie alles erreichen, was er sich vornimmt. Ursprünglich erschien diese von vielen Menschen gewünschte Neuausgabe der Autobiografie Henry Fords in dem Leipziger Verlag DELTUS media. Als man sich dort entschloss, My Life and Work in einer zeitgemäßen und vor allem sprachlich leicht modernisierten Fassung dem deutschen Publikum wieder zugänglich zu machen, haben viele davon abgeraten - denn Ford sei ja bekannt als Hasser der Juden, es sei bedenklich, seine 'kranke Schrift' wieder aus dem Keller der Zeit hervorzuholen. Diese Reaktion überraschte mich sehr. Hier wurde der Eindruck vermittelt, dass es politisch nicht korrekt sei, sich überhaupt mit dem Mann zu beschäftigen, der mit der 'Fordismus'-Epoche das Fundament für die moderne Wirtschaft legte, einem großen Menschen, der die Welt positiv veränderte. Ich hatte diese Ausgabe in die Wege geleitet, aber jetzt kamen mir Zweifel. Ich bewundere Ford, doch war ich vielleicht einfach nur naiv und hatte seine dunkle Seite ignoriert? Bis mir klar wurde, dass ich mich Ford wohl auf einem eher ungewöhnlichen Weg genähert hatte: nämlich auf einem spirituellen Umweg. Begeistert von Ralph Waldo Trines Werken, die man der Neugeist-Bewegung zurechnet, erfuhr ich, dass Ford seinen Erfolg auf dessen Buch In Harmonie mit dem Unendlichen zurückführte. Ford hatte die elementaren Wahrheiten Trines über die kosmischen und geistigen Kräfte in uns verstanden und sie befolgt. Die beiden veröffentlichten 1929 gemeinsam sogar The Power That Wins, eine Anzahl von Gesprächen über die inneren Kräfte in uns, die zum Erfolg führen. Der Amra Verlag hat dieses Buch inzwischen unter dem Titel Der wahre Zweck des Reichtums vorgelegt. Aber Fords Judenfeindlichkeit soll nicht wegdiskutiert werden. Sie gipfelte in dem mehrbändigen Werk The International Jew, von dem bereits 1922 eine deutsche Ausgabe herauskam. (Dass Adolf Hitler dieses Werk und seinen Autor hoch schätzte, überrascht natürlich nicht.) Nach dessen Veröffentlichung musste sich Ford in seiner Heimat grimmigen Auseinandersetzungen stellen, und in späteren Jahren revidierte er erfreulicherweise einen Teil seiner Äußerungen. Aber das wird heute verdrängt - obwohl das Thema noch jede Diskussion über Henry Ford bestimmt! Unbedingt muss man dieses unerfreuliche Thema im Kontext seiner Zeit sehen - was vielen Menschen offenbar sehr schwer fällt! In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war die judenfeindliche Einstellung in den USA leider weit verbreitet; sie schlug sich unmissverständlich in der Politik und ebenso in den Künsten, im Film und in der Literatur nieder. In Fords Fall kommt noch dazu, dass seine Einstellung wohl weniger mit Fragen der Religion zu tun hatte, nein, er glaubte an Verschwörungstheorien und hatte Angst vor einer jüdischen Unterwanderung der Wirtschaft durch jüdische Banker. Sie strebten angeblich die Herrschaft über Amerika an. Ford steigerte sich so sehr in diese Manie hinein, dass er sogar seine Manager ausspionieren ließ. Nun, ich habe nicht vor, diese Werke von Ford jemals zu lesen oder gar neu zu veröffentlichen. Sie spielen auch keine Rolle in dem hier vorliegenden Buch - doch man darf diesen wichtigen wirtschaftlichen Revolutionär nicht verdammen für einige engstirnige Schriften und dabei sein großes Lebenswerk missachten. Die Autobiografie Mein Leben und Werk gibt Einblicke in das Denken eines einzigartigen Mannes, der eine unglaubliche Leistung vollbrachte. Ganz allein verwirklichte Ford in der kleinen Werkstatt, die er sich auf der Farm der Eltern eingerichtet hatte, seine Idee einer 'pferdelosen Kutsche'. Anschließend baute er ein Weltunternehmen auf und machte die Massenvermarktung und -produktion seiner eigenen Erfindung möglich. Ab 1920 beschäftigte sein Unternehmen um die 50.000 Mitarbeiter. 1930 lieferten die Ford-Werke 1,5 Millionen Autos aus - das waren 4.160 Autos pro Tag! Henry Ford war seiner Zeit weit voraus: Obwohl Mein Leben und Werk schon vor bald 100 Jahren geschrieben worden ist, mutet es überraschend modern an, teilweise noch für heutige Verhältnisse fortschrittlich - etwa, wenn der Autor die innerbetriebliche Ausbildung junger Leute beschreibt, über die Rationalisierung von Arbeitsvorgängen sinniert oder seine Vorstellungen über die Preisgestaltung erklärt. Dass er Behinderte zu den gleichen Löhnen wie Nichtbehinderte einstellte, sollte heute selbstverständlich sein - 1920 war diese Vorstellung völlig neu. Dabei erhielten Fords Arbeiter den erstaunlichen Stundenlohn von sechs Dollar; dieser lag beträchtlich über dem Durchschnitt. Henry Ford hatte begriffen, dass höhere Löhne das Wohlbefinden der Arbeiter fördern, weil sie ihre Familien gut versorgen können. Außerdem konsumierten sie so mehr, was die Wirtschaft in Schwung hielt. Ford war es auch, der erstmals einen Kundendienst einführte. Im Unterschied zu anderen Herstellern, die nur am Verkauf mit möglichst viel Gewinn interessiert waren und die nie daran gedacht hatten, eine engere Kundenbindung aufzubauen, fand er, dass der Verkauf erst den Anfang der Beziehung zum Käufer bildet. Unternehmen sollten nicht nur ans Geldscheffeln denken, sondern etwas anbieten, das das Leben verbessert. Wenn das der Fall sei, würde der Rubel von allein rollen. Fords Autos boten beste und dauerhafte Qualität, Ersatzteile ließen sich schnell und günstig austauschen. Diese frühe Form des Kundenservices war sehr ungewöhnlich, und seine Konkurrenten fanden das verrückt, doch das Vertrauen, das er sich dadurch bei seinen Kunden erwarb, konnte nichts aufwiegen. Henry Ford war eine der zentralen Figuren des 20. Jahrhunderts; sein Leben und sein Werk sind noch heute außergewöhnlich. Felix Salentin, Nachwort: Mein Leben und Werk von Henry Ford