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In einer reich illustrierten und kommentierten Ausgabe liegt hier der vollständige Briefwechsel zwischen der Dichterin Else Lasker-Schüler und dem Maler Franz Marc vor. Diese Korrespondenz ist das Zeugnis einer einzigartigen Künstlerfreundschaft, die 1912 in Berlin begann und mit Marcs Tod vor Verdun im März 1916 endete. Die berühmten farbigen poetischen Kartengrüße Marcs an Else Lasker-Schüler beantwortete die Dichterin mit privaten, von ihr illustrierten Briefen, die bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.

Produktbeschreibung
In einer reich illustrierten und kommentierten Ausgabe liegt hier der vollständige Briefwechsel zwischen der Dichterin Else Lasker-Schüler und dem Maler Franz Marc vor. Diese Korrespondenz ist das Zeugnis einer einzigartigen Künstlerfreundschaft, die 1912 in Berlin begann und mit Marcs Tod vor Verdun im März 1916 endete. Die berühmten farbigen poetischen Kartengrüße Marcs an Else Lasker-Schüler beantwortete die Dichterin mit privaten, von ihr illustrierten Briefen, die bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.1998

Tieftraurig, bildschön: Prinz Jussuf schreibt dem Blauen Reiter

Eine schöne Sitte eigentlich: Kartengrüße mit Bildern zu verzieren, die erzählen - von Sonne, Mond und Sternen, vom Leben und wie es sein könnte. Else Lasker-Schüler war Prinz Jussuf von Theben, und Franz Marc spielte mit, eine Zeit lang, als Halbbruder Ruben. Aber die Geschichte dieser privaten Korrespondenz zwischen Else Lasker-Schüler und Franz Marc, zum ersten Mal nun vollständig veröffentlicht, ist eingebettet in das innere und äußere Drama der Dichterin und in die Zeitläufte, denen sie und der Maler ausgesetzt waren.

Dem "lieben, wundervollen blauen Reiter" schreibt sie im April 1915 an die Front: "Soll ich Dich besuchen? Bitte denke nicht an Gefahr und Wetter meinetwegen. Ich bin getroffen überall, ich bin längst gestorben denn so kann es nur aussehn wie es jetzt ist nach mir." Während Franz Marc, der Leutnant, gemäß Nietzsche, die Läuterung der europäischen Völker hin zur Umwertung der Werte träumen muß bis in seinen Tod, kann Else Lasker-Schüler und will sie nicht Sinn sehen im Krieg. Und während Marc sie manchmal mit Worten verrät an seine Frau Maria, sich verschätzt in ihrem Leiden - wenn sie ihm schreibt, daß "die Menschen mir Kartoffeln auf die Zacken meiner Krone stecken" -, bleibt sie ihrem Bild von ihm treu, noch im viel späteren "Hebräerlied": "Genau solche geschmückten Märchenpferde malte mir und meinem geliebten Sohn einst der blaue Reiter, der Messias der Tiere, das noch blutende Opfer der Weltschlacht." Botschaften voller schwerer Süße - für Gottfried Benn war sie doch die größte Lyrikerin; er schrieb ihr die unerhörte Drohung: "Aber wisse: Ich lebe Tiertage."

Ein tieftrauriges Bilder- und Lesebuch, sehr schön ediert, sorgfältig kommentiert. Die Abbildung zeigt Else Lasker-Schülers Mitteilung vom 14. November 1913. (Else Lasker-Schüler/Franz Marc: Mein lieber, wundervoller blauer Reiter. Privater Briefwechsel. Hrsg. von Ulrike Marquardt und Heinz Rölleke. Artemis und Winkler, Düsseldorf/Zürich 1998. 190 S., zahlr. Abb., geb., 49,80 Mark.) rmg

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