Leon ist neun und ziemlich dunkelhäutig, sein Halbbruder Jake dagegen ganz blond und erst sechs Monate alt. Als ihre Mutter Carol mal wieder richtig Pech mit einem Kerl hat, bleibt sie einfach im Bett liegen. Und Leon muss sich um Jake kümmern, ihn wickeln, etwas zu Essen besorgen.
Das fliegt natürlich irgendwann auf, das Sozialamt schaltet sich ein. Es bringt die beiden Jungs erst einmal bei Pflegemutter Maureen unter: übergewichtig, rothaarig, etwas nah am Wasser gebaut - man muss sie schon ein bisschen kennenlernen, um zu merken, was für ein riesengroßes Herz Maureen hat. Bald findet sich auch eine richtige Adoptivfamilie. Allerdings nur für Jake, denn der ist ja klein und blond. Leon weiß nicht mehr ein und aus vor Schmerz. Und er fasst einen Plan. Einen gefährlichen Plan, in diesem heißen Londoner Sommer 1981 ...
Das fliegt natürlich irgendwann auf, das Sozialamt schaltet sich ein. Es bringt die beiden Jungs erst einmal bei Pflegemutter Maureen unter: übergewichtig, rothaarig, etwas nah am Wasser gebaut - man muss sie schon ein bisschen kennenlernen, um zu merken, was für ein riesengroßes Herz Maureen hat. Bald findet sich auch eine richtige Adoptivfamilie. Allerdings nur für Jake, denn der ist ja klein und blond. Leon weiß nicht mehr ein und aus vor Schmerz. Und er fasst einen Plan. Einen gefährlichen Plan, in diesem heißen Londoner Sommer 1981 ...
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Cornelia Geissler gefällt an diesem Debutroman von Kit de Waal, wie die Autorin sich auf die Perspektive eines Neunjährigen einlässt. Aus der Sicht von Leon schildert die Autorin, was passiert, wenn die eigene Mutter in Depression versinkt, was ein großer Bruder alles leisten muss und wie das britische Sozialsystem funktioniert oder eben nicht. Soziales Außenseitertum wird laut Geissler unmittelbar erfahrbar. Das ist aufwühlend und trifft das Gerechtigkeitsgefühl der Leserin, meint Geissler, doch etwas Hoffnung gibt es auch, verrät sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Dieser Roman ist authentisch und schön, wichtig und ehrlich, und er macht, was nur die besten Romane können: Er nistet sich leise im Herzen der Leser ein. Am Ende der Geschichte konnte ich das Buch kaum zuklappen, weil es sich anfühlte, als würde ich Leon alleinlassen. Ich weiß, es wird vielen Lesern so gehen. Chris Cleave