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Djamschid Khan ist hinter dicken Gefängnismauern dünn geworden. Leicht wie Papier, sodass ihn eines Tages ein Windstoß erfasst und ihn fortträgt, über die Mauern des Gefängnisses hinweg und hinaus in die weite Welt.
Immer wieder weht er davon, und immer wieder beginnt er ein neues Leben. Bei der Armee, als Geist, als Prophet, als Geliebter, als fliegende Attraktion - zahllose Wirbel ziehen den Mann mit sich fort, bis er selbst nicht mehr weiß, wer er einmal war und wohin er gehört. Einzig sein Neffe ist auf der Suche nach ihm und nach etwas, das seinem Onkel seine Wurzeln…mehr

Produktbeschreibung
Djamschid Khan ist hinter dicken Gefängnismauern dünn geworden. Leicht wie Papier, sodass ihn eines Tages ein Windstoß erfasst und ihn fortträgt, über die Mauern des Gefängnisses hinweg und hinaus in die weite Welt.

Immer wieder weht er davon, und immer wieder beginnt er ein neues Leben. Bei der Armee, als Geist, als Prophet, als Geliebter, als fliegende Attraktion - zahllose Wirbel ziehen den Mann mit sich fort, bis er selbst nicht mehr weiß, wer er einmal war und wohin er gehört. Einzig sein Neffe ist auf der Suche nach ihm und nach etwas, das seinem Onkel seine Wurzeln zurückgibt.

Eine schwerelose, berührende, auch tragische Geschichte vom sich Verlaufen, vom neu Beginnen und der Frage, wohin wir eigentlich unterwegs sind.
Autorenporträt
Bachtyar Ali wurde 1966 in Sulaimaniya (Nordirak) geboren. 1983 geriet er durch sein Engagement in den Studentenprotesten in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins. Er brach sein Geologiestudium ab, um sich der Poesie zu widmen. Sein erster Gedichtband Gunah w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992. Sein Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. Er lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland. 2017 wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen
»Bachtyar Ali jongliert in seinem erstaunlich reichhaltigen Roman mit zahlreichen Themen. Es geht um Freiheit und ihren Preis, um die Wucht der Geschichte und eine oft verwirrende Gegenwart, um Metamorphosen und die Frage der Identität. In einer ebenso klaren wie poetischen Prosa erzählt Ali mal burlesk, mal bitter, mal schwerelos und mal gewichtig.« Irene Binal Neue Zürcher Zeitung

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Martin Ebel folgt Ali Bachtyar in Siebenmeilenstiefeln auf seinem Flug durch die kurdische Geschichte des Nordiraks. Bachtyars neues Buch, "Mein Onkel, den der Wind mitnahm", mag strukturell ein Schelmenroman sein, erklärt Ebel, aber sein Held ist umgeben von "tiefer Melancholie": Bachtyar erzählt in seinem "bitteren Märchen" von einem Mann, der von den Schergen Saddam Husseins so grausam gefoltert wurde, dass ein Lufthauch den Abgemagerten wegwehen könnte. Er muss also festgebunden werden auf der Erde. Dass dennoch alle Parteien, Machthaber und Armeen versuchen, den "fliegenden Kurden" für ihre Kämpfe zu missbrauchen, erlebt der Rezensent in einer tiefernsten Prosa, die für ihn durchaus etwas Pessimistisches hat, aber stets, wie er betont, das Politische und das Poetische in einer "einzigartigen Erzählsprache" verbindet.

© Perlentaucher Medien GmbH