Kate & Jol Temple, Terri Rose Baynton, Kein Platz für uns. Jede Geschichte hat zwei Seiten, Annette Betz Verlag 2019, ISBN 978-3-219-11793-6
Kate und Jol Temple schreiben Bilder- und Kinderbücher, die in Australien bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Das Paar lebt mit seinen Söhnen und seinem
Hund in Sydney. Zusammen mit der Illustratorin Terri Rose Baynton haben die beiden ein von der seit…mehrKate & Jol Temple, Terri Rose Baynton, Kein Platz für uns. Jede Geschichte hat zwei Seiten, Annette Betz Verlag 2019, ISBN 978-3-219-11793-6
Kate und Jol Temple schreiben Bilder- und Kinderbücher, die in Australien bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Das Paar lebt mit seinen Söhnen und seinem Hund in Sydney. Zusammen mit der Illustratorin Terri Rose Baynton haben die beiden ein von der seit Jahren aktuellen Debatte über Flucht und Heimat inspiriertes Bilderbuch gemacht, das Bernd Stratthaus ins Deutsche übersetzt hat und das handelt über das Ausschließen und das Aufnehmen.
Der Clou des Buches ist es, dass die Handlung, je nachdem ob man es von vorne nach hinten oder von hinten nach vorne liest, zwei völlig unterschiedliche Verläufe nimmt.
Da sitzen drei Seehunden auf ihrem Felsen. Wie lange dieser Felsen schon ihr Zuhause ist, wissen wir nicht, klar ist nur, sie betrachten ihn als ihr Eigentum. Als andere Seehunde angeschwommen kommen und sagen, hier sie doch noch viel Platz für andere, sagen die einheimischen Seehunde: das ist unser Platz. Ihr wollt hier nur stören. Ihr seid nicht willkommen. Sie wollen ihren Platz nicht mit anderen teilen.
So geht die Geschichte, wenn man sie von vorne nach hinten anschaut. Doch auf der letzten Seite werden die das Buch betrachtenden Kinder aufgefordert, das Buch noch einmal von hinten nach vorne zu lesen. Und wenn man das tut, nimmt die Geschichte eine ganz andere Wendung.
Jede Geschichte hat also zwei Seiten, immer gibt es auch die andere Möglichkeit. Man kann sich verschließen und man kann sich öffnen.
Ein Bilderbuch, das anregt über Gespräche zu Themen wie Teilen und Mitgefühl, aber auch zu aktuellen Parallelen über Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen und bei uns einen Ort suchen, wo sie und ihre Kinder sicher sind.