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Eine ganz normale Familie zieht in ein halbverfallenes Schloss: Hintergründige Episoden über das lebenslange Abenteuer, ein altes Gebäude zu erhalten Herabfallende Mauersteine und misstrauische Dorfbewohner. Die Leuschners haben sich vor dreißig Jahren ein altes Schloss im Altmühltal gekauft und versuchen es seither zu erhalten - jeden Tag aufs Neue, gegen alle Hindernisse. Peter Leuschner erzählt seine Familiengeschichte, die im Kampf um ein gefräßiges Baudenkmal nach allen Seiten auseinander driftet, aber immer wieder zusammenfindet. Ein amüsantes Buch über ein sinnvolles Leben für- und miteinander und ein Plädoyer für die Denkmalpflege.…mehr

Produktbeschreibung
Eine ganz normale Familie zieht in ein halbverfallenes Schloss: Hintergründige Episoden über das lebenslange Abenteuer, ein altes Gebäude zu erhalten
Herabfallende Mauersteine und misstrauische Dorfbewohner. Die Leuschners haben sich vor dreißig Jahren ein altes Schloss im Altmühltal gekauft und versuchen es seither zu erhalten - jeden Tag aufs Neue, gegen alle Hindernisse. Peter Leuschner erzählt seine Familiengeschichte, die im Kampf um ein gefräßiges Baudenkmal nach allen Seiten auseinander driftet, aber immer wieder zusammenfindet. Ein amüsantes Buch über ein sinnvolles Leben für- und miteinander und ein Plädoyer für die Denkmalpflege.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2006

Bayernbuch
Ein Leben für ein Schloss
Ein schwäbisches Sprichwort sagt: „Es ist nirgends schöner als daheim, auch wenn das Zuhause bloß ein Saustall ist. Oder ein baufälliges Monstrum. So hätte mancher das Objekt bezeichnet, dass Peter Leuschner mit seiner Frau Helga 1977 in Hofstetten gekauft hat. Das große Haus firmiert als Schloss mit einem einen 8000 Quadratmeter großen Garten drumherum. Die Herren von Hofstetten werden erstmals in einer Urkunde von 1122 erwähnt, im 17. Jahrhundert gehörte das Schloss zum Jagdsitz der Eichstätter Fürstbischöfe. Bevor es die Leuschners übernommen haben, war dort das Forstamt untergebracht. „Wir waren jung und dumm”, sagt Leuschner heute. Er war 27 Jahre alt, seine Frau gerade mal 22, als sie Schlossbesitzer wurden. Aber Liebe macht blind, wissen wir von einem anderen Sprichwort. Und schließlich hätten nicht sie sich das Schloss ausgesucht, sondern das Schloss hätte sie ausgesucht. So jedenfalls erklärt Helga Leuschner den Anfang einer langwierigen und kostspieligen Liebesbeziehung, einen coup de foudre, der bis heute andauert.
Auf gut 250 Seiten schreibt Peter Leuschner über die idealistischen Vorstellungen der ersten Jahre und über die immerwährenden Renovierungsarbeiten, für die sie erstmals 1987 mit der Denkmalschutzmedaille aus der Hand von Kultusminister Maier geehrte wurden. Zehn Jahre später bekam Leuschner in Hannover den Denkmalpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz.
Da Leuschner hauptberuflich Zeitungsredakteur ist, liest sich sein Buch schön flüssig. Es steckt voll Selbstironie und der Autor erweckt weder Neid ob seines großen Anwesens, noch heftiges Mitleid. Schmunzeln aber darf man, wenn er beispielsweise über den Kampf mit dem schlimmsten Feind berichtet. Was, Besitzer alter Gemäuer werden es ahnen, der Echte Hausschwamm ist. „Ein Wunder der Natur”, aber gefährlich holzzerstörend, hat Leuschner lernen müssen. Als probates Mittel gegen den „Überlebenskünstler” wirkte schließlich die lang ersehnte Heizung. Zuvor mussten sich die Leuschners an kalten Tagen wenig gemütlich in dicke Pullover hüllen, was die drei Kinder bisweilen an ihre Grenzen brachte. Neben den Erinnerungen an die Renovierung des Baudenkmals beschreibt der Autor auch das Heranwachsen seiner Kinder. Sohn Juri-Johannes, der in seiner Punk-Phase die Familie erschütterte, bekennt sich als „Mitgefangener”, der zufällig in die verrückte Familie geboren wurde. Sie sich aber wieder aussuchen würde.
Sabine Buchwald
Peter Leuschner: Mein Schloss, meine Familie und ich. Verlag Langen Müller, München, erschienen 2006, ISBN 3-7844-3055-4, 256 Seiten, 19,90 Euro
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