Mehr braucht es nicht, um eine Geschichte fürs Leben zu schreiben. Denn hat man ein Kind des Sommermärchens, dann geht es um Alles oder Nichts: Bayern oder 1860, Auswärts oder Daheim, Poldi oder Schweini, Klinsmann oder keiner, Gelb oder Rot, Sieg oder Niederlage, Fußball oder gar kein Sport. Ein Sohn, der als Knirps schon dribbelt wie Maradona und köpft wie Klose, verlangt viel: morgens um sieben raus zum Turnier, Brüllen am Spielfeldrand, Trösten nach der Niederlage, existentielle Fragen wie Papa, bin ich eigentlich besser als Du? und Grillfeste am Vereinsabend. Josef Kelnberger über sein Leben als Fußballvater.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.12.2010Ballverlust
Von SZ-Autoren: Josef Kelnberger
über Vater- und Fußballliebe
Papa, bin ich eigentlich besser als du? Es ist die Frage aller Fragen zwischen Vater und Sohn. Sie bietet Stoff für Komödien und Tragödien – gerade dann, wenn es nicht um Geld oder Macht oder Frauen geht, sondern um eine vermeintliche Nebensache. Fünfjährig beginnt der Sohn, in einer Vereinsmannschaft Fußball zu spielen, und im Vater erwacht eine alte Obsession. So beginnt das Spiel ihres Lebens. Stets liegt ein Hauch von Komik, ja Absurdität über den beiden, wenn sie gemeinsam üben für die nächste große Partie, wenn der Vater den Sohn zu dem harten Hund machen will, der er selber nie war. Angeblich will er ihn fürs richtige Leben schulen, aber natürlich hat er die große Fußball-Karriere stets im Blick. In elf Episoden eilen Vater und Sohn mit ihren neuen Freunden von Sieg zu Sieg – der ersten, ultimativen Niederlage entgegen. Der Sohn ist wohl doch nicht das Genie, das die Welt aus den Angeln heben wird. Und der Vater: wird nicht mehr gebraucht, als sich der Kleine die Fußballschuhe selbst binden kann. Er trainiert jetzt ganz allein für sein letztes, großes Spiel. SZ
JOSEF KELNBERGER: Mein Sohn, der Fußball und ich. Piper Verlag, München 2010. 204 Seiten, 8,95 Euro.
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Von SZ-Autoren: Josef Kelnberger
über Vater- und Fußballliebe
Papa, bin ich eigentlich besser als du? Es ist die Frage aller Fragen zwischen Vater und Sohn. Sie bietet Stoff für Komödien und Tragödien – gerade dann, wenn es nicht um Geld oder Macht oder Frauen geht, sondern um eine vermeintliche Nebensache. Fünfjährig beginnt der Sohn, in einer Vereinsmannschaft Fußball zu spielen, und im Vater erwacht eine alte Obsession. So beginnt das Spiel ihres Lebens. Stets liegt ein Hauch von Komik, ja Absurdität über den beiden, wenn sie gemeinsam üben für die nächste große Partie, wenn der Vater den Sohn zu dem harten Hund machen will, der er selber nie war. Angeblich will er ihn fürs richtige Leben schulen, aber natürlich hat er die große Fußball-Karriere stets im Blick. In elf Episoden eilen Vater und Sohn mit ihren neuen Freunden von Sieg zu Sieg – der ersten, ultimativen Niederlage entgegen. Der Sohn ist wohl doch nicht das Genie, das die Welt aus den Angeln heben wird. Und der Vater: wird nicht mehr gebraucht, als sich der Kleine die Fußballschuhe selbst binden kann. Er trainiert jetzt ganz allein für sein letztes, großes Spiel. SZ
JOSEF KELNBERGER: Mein Sohn, der Fußball und ich. Piper Verlag, München 2010. 204 Seiten, 8,95 Euro.
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