»Sie wünschte, sie könnte das Licht einfangen, das durch die Zweige und Blätter der Kastanie drückte, den betörenden Duft der Gräser in ein Fläschchen füllen. Es zu besonderen Anlässen öffnen.«
Eigentlich wollte Paula sich mit ihrem Verlobten Jakob in Paris treffen. Doch Mémé, eine Matriarchin,
wie sie im Buche steht, beordert die gesamte Familie ins Burgund zu ihrem Château, das dringend…mehr»Sie wünschte, sie könnte das Licht einfangen, das durch die Zweige und Blätter der Kastanie drückte, den betörenden Duft der Gräser in ein Fläschchen füllen. Es zu besonderen Anlässen öffnen.«
Eigentlich wollte Paula sich mit ihrem Verlobten Jakob in Paris treffen. Doch Mémé, eine Matriarchin, wie sie im Buche steht, beordert die gesamte Familie ins Burgund zu ihrem Château, das dringend renoviert werden muss. Auch einige der anderen Familienmitglieder reisen nicht gerade freiwillig an – Konflikte sind somit vorprogrammiert. Ohnehin kriselt es in der ein oder anderen Beziehung, die 14jährige Urenkelin rebelliert und eine unerwartete Bedrohung kommt auf Mémés geliebtes Château zu…
Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in ein traumhaft schönes Stück Frankreich. Dort, inmitten einer Landschaft, deren Beschreibung von der Liebe der Autorin zu ihr geprägt ist, nimmt man Teil an einer Familiengeschichte, die im Laufe des Sommers eine intensive Entwicklung erfährt.
In diesem besonderen Sommer werden alte Familiengeheimnisse ans Licht gebracht, es werden aktuelle Probleme angegangen, es wird sich gestritten und geliebt und zwischendurch immer ausgezeichnet gegessen ;-) Langeweile gibt es nicht, weder für die Protagonisten, noch für den Leser.
Die Charaktere gestalten sich vielschichtig und sind für Überraschungen gut. Ich merkte, dass mir manche Eigenarten gewaltig auf die Nerven gingen, ich andere hingegen liebenswert fand. In der Summe ergibt das ganz normale Menschen, denn wer hat schon einen nur guten oder nur schlechten Charakter?
Auch die angesprochenen Probleme sind keine exotischen sondern solche, wie sie sehr vielen Menschen bekannt vorkommen werden. Auch mir ging das so, weshalb ich das Lesen manchmal als sehr aufwühlend empfand, gleichzeitig aber durch den leichten und angenehmen Stil getröstet wurde.
Am Ende steht für die Protagonisten ein gemeinsam erlebter Sommer, in dem sie nicht nur über die anderen, sondern auch über sich selbst neue Dinge erfahren konnten. Mir als Leserin brachte das Buch einige unterhaltsame Stunden und den ein oder anderen Denkanstoß.
Fazit: Charmante Familiengeschichte vor wunderschöner Kulisse. Leicht, aber trotzdem mit Tiefgang.
»Ich glaube daran, dass wir zulassen, wozu wir bereit sind, und dass uns etwas zur richtigen Zeit erreicht, wenn wir mit offenen Augen durch die Welt gehen.«