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»Ich stehe für eine Ära, in der bewiesen wurde, dass Fußball gleichzeitig attraktiv und erfolgreich sein kann«, sagte Johan Cruyff im Rückblick auf die 1970er Jahre. Wie kein anderer stand Cruyff für dynamischen, leidenschaftlichen Angriffsfußball. Als Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft, bei Ajax Amsterdam und später beim FC Barcelona hatte er mit dieser Taktik legendäre Erfolge erzielt. Der magische Spieler mit der Rückennummer 14 war der Begründer der Fußball-Philosophie, die in den letzten Jahren vor allem von seinem Schüler Pep Guardiola perfektioniert wurde. In seiner posthum…mehr

Produktbeschreibung
»Ich stehe für eine Ära, in der bewiesen wurde, dass Fußball gleichzeitig attraktiv und erfolgreich sein kann«, sagte Johan Cruyff im Rückblick auf die 1970er Jahre. Wie kein anderer stand Cruyff für dynamischen, leidenschaftlichen Angriffsfußball. Als Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft, bei Ajax Amsterdam und später beim FC Barcelona hatte er mit dieser Taktik legendäre Erfolge erzielt. Der magische Spieler mit der Rückennummer 14 war der Begründer der Fußball-Philosophie, die in den letzten Jahren vor allem von seinem Schüler Pep Guardiola perfektioniert wurde. In seiner posthum erschienenen Autobiographie erzählt Cruyff, der in einem Atemzug mit Superstars wie Pele, Beckenbauer, Maradona und Messi genannt wird, von den ruhmreichen Stationen seiner Karriere als Spieler und Trainer. Mein Spiel ist eines der klügsten Bücher, das in den letzten Jahrzehnten über den Fußball geschrieben wurde.
Autorenporträt
Johan Cruyff (1947-2016) war in den 70er Jahren der herausragende Spielmacher der niederländischen Nationalmannschaft, der Chefdirigent des Voetbal Totaal. Ab 1964 spielte er bei Ajax Amsterdam und gewann mit dem Team dreimal den Europapokal der Landesmeister; mit der niederländischen Nationalmannschaft wurde er Vizeweltmeister; mit dem FC Barcelona wurde er spanischer Meister und Pokalsieger. Als Trainer knüpfte er an diese großen Erfolge nahtlos an und formte erst Ajax Amsterdam und dann den FC Barcelona zu europäischen Spitzenmannschaften. 1999 wurde er zu Europas Fußballer des Jahrhunderts ernannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.10.2016

Ernst statt Esprit

Sollte Pep Guardiola ein wenig den Blues bekommen haben nach dem 0:4 von Manchester City beim FC Barcelona und den spöttischen Kommentaren der spanischen Presse - ein Griff ins Bücherregal verspräche Aufhellung. Dort brauchte der Trainer der Citizens bloß einen Band in leuchtendem Oranje herausziehen, der Anfang Oktober nicht nur in England, sondern in 15 Ländern gleichzeitig erschienen ist: "Mein Spiel", so der Titel in Deutschland, die Autobiographie von Johan Cruyff. Und bei der Lektüre könnte der Bücherfreund Guardiola sich das gute Gefühl verschaffen, dass einer der Größten des Fußballs ihn nicht nur als Seelenverwandten sah, sondern gewissermaßen als Gleichrangigen. Und das will im Kosmos von Cruyff, diesem einerseits rebellischen, andererseits auch entschieden elitären Ballgenie, schon etwas heißen. "Guardiola gewinnt nicht nur, es geht vor allem um die Art und Weise, in der das geschieht, und wie stilvoll er selbst damit umgeht", schrieb Cruyff zum Beispiel. Oder: "Abgesehen von seinen fußballerischen Qualitäten ist er auch ein sehr sozialer Mensch und ein tiefsinniger Denker." Der FC Barcelona mit Pep nur so groß, weil er Messi hatte, wie das ein spanisches Blatt jüngst behauptete? Pah!

Guardiola braucht all das natürlich nicht nachzulesen. Auch er fühlte sich Cruyff, der am 24. März im Alter von 68 Jahren gestorben ist, nahe, näher als jedem anderen in der Fußballwelt. Es war Cruyff, der als Trainer des FC Barcelona die Fähigkeiten des jungen Guardiola erkannte und ihn förderte. Und es war später Guardiola, der in seinen Jahren als Trainer in Barcelona immer wieder den Rat Cruyffs suchte. Das alles kulminierte in jenem Ausspruch Guardiolas über den FC Barcelona, den Cruyff nun auch mit Vergnügen zitiert: "Johan hat die Kathedrale erbaut. Wir halten sie nur instand." Guardiola ist in Cruyffs Buch nicht weniger als ein Synonym der Hoffnung - dass seine Idee vom Fußball, die des totalen Fußballs, der Freude und Siege bringt, auch in Zukunft Bestand haben kann. Und dass der Fußball von den Spielern gestaltet wird, und nicht etwa von den in Cruyffs Augen oft ahnungslosen Vorständen in den Chefetagen der Klubs und Verbände.

Cruyffs Buch kommt bei weitem nicht so leicht und elegant wie sein Spiel daher, es geht viel um alte Rechnungen, und er verzettelt sich dabei manchmal ein wenig im Krämerischen; es ist von tiefer Ernsthaftigkeit und dabei leider ohne den Esprit, den man sich bei einem Namen und Leben wie diesem versprechen durfte. Aber wer sich nach ein wenig Romantik sehnt, die nicht nur in Erinnerungen schwelgt, sondern womöglich auch für die Zukunft etwas verspricht, der ist bei Cruyff nicht an der schlechtesten Adresse.

Auch der FC Bayern wird in dieser Hinsicht mit großer Sympathie beschrieben von Cruyff, der ansonsten offenbar nicht viel Glück hatte mit den Deutschen: Bei einem seiner ersten Länderspiele wird er von Rudi Glöckner vom Platz gestellt, "einem Ostdeutschen, der einmal in der Woche das Sagen hatte und ansonsten in der DDR nicht den Mund aufmachen durfte". Der rigide Hennes Weisweiler war für ihn ein Trainer, der in Barcelona nichts zu suchen hatte, und natürlich blieb das verlorene WM-Finale 1974 als Makel, selbst wenn Cruyff es trotzig mit der niederländischen Lesart hält, wonach Deutschland den Titel, Oranje aber den Ruhm davongetragen habe. Die Bayern und Guardiola jedenfalls, das muss für Cruyff das größte Versprechen des modernen Fußballs gewesen sein. Warum es letztlich nicht ganz eingelöst wurde? Man kann ihn leider nicht mehr fragen.

camp.

"Mein Spiel"

Von Johan Cruyff, Droemer Verlag, 226 Seiten, 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"'Mein Spiel' ist eines der erhellendsten und klügsten Bücher, das in den letzten Jahren über den Fußball geschrieben wurde." www.buch-magazin.de 20161201