Triest: Begegnungsstätte der Kulturen zwischen Nord und Süd, zwischen Orient und Okzident, ein Epizentrum europäischen Geisteslebens, Sehnsuchtsort und Traumbild. Vor diesem Schauplatz entfaltet Walter Grond eine Familiengeschichte, die im März 1884 beginnt, als der Ingenieur Liborius Zeeman in Triest ankommt, um in den Dienst der Marine des Habsburgerreichs zu treten. Der eigentümliche Charme von Triest, seine Atmosphäre von Lebenslust und Melancholie, prägen sich tief in seine Familie ein und verströmen auch Generationen später noch einen unwiderstehlichen Reiz. Aus einem kunstvollen Ineinander unterschiedlicher Perspektiven erzählt Walter Grond vom Träumen in eine andere Welt, von der Suche nach dem Fremden in sich selbst, und zeichnet ein schillerndes Bild der alten Triestiner Welt, frei von Nostalgie und voller kluger Ironie.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Oliver Pfohlmann kann sich gut vorstellen, dass eine Kindheit "mit einer bigotten Mutter in einem steirischen Bergdorf" dazu verleitet, sich in weite Fernen zu träumen, zumal wenn in der Jugend das Klosterinternat folgt. Das Kind war Walter Grond und der Ort seiner Sehnsucht Triest, das damals eine Art "verkleinertes und übertriebenes Wien" zu sein schien und aus dem die Familie väterlicherseits angeblich stammte, berichtet der Rezensent. In seinem autobiografischen Roman "Mein Tagtraum Triest" schildert Grond seine kindlichen Fantasien, die sich an der Geschichte (oder am Seemannsgarn) des Großvaters, Liborius Zeeman, einem ehemaligen Marineoffizier, entzündeten. Grond nutzt die autobiografische Fiktion als Mittel, um das "hartnäckige Gefühl der Deplatziertheit zu ergründen", auch wenn sich die erhofften italienischen Wurzeln schließlich als bloße Einbildung herausstellen, erklärt Pfohlmann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Sehr anschaulich entsteht da ein lebendiges Portrait von Triest in den letzten Jahren der Donaumonarchie." Buchkultur, Thomas Leitner "Bei der Lektüre des Buchs erfährt man viel Detailliertes über das historische Triest." Der Standard, Josef Bichler "eine hochmusikalische Sprache" Kleine Zeitung, Walter Titz "Walter Grond pendelt zwischen Fakten und blumig ausgeschmückter Imagination ... es gelingt ihm, ein lebendiges Bild der Hafenstadt heraufzubeschwören." APA, Wolfang Huber-Lang "In Walter Gronds Triestiner Tagträumen verschmelzen Historie und Fiktion zur packenden Geschichte einer Identitäts- und Heimatsuche." Wiener Zeitung, Ingeborg Waldinger "geschmeidige Prosa in berückend schönen Bildern" literaturkritik.de, Oliver Pfohlmann