Aufgewachsen in der DDR erzählt die Autorin Conny Schramm in vielen kleinen Episoden über ihr Leben von der Geburt bis zum Mauerfall.
Der erste Teil erzählt sehr ausführlich von ihrer Kindheit, von der Diskrepanz zwischen Gemeinde und Jungpionieren, und dem Nicht in der Partei sein der Eltern und
dem Christsein im Alltag. Es gibt immer wieder Gedichte und Lieder, die zwischendrin augeschrieben…mehrAufgewachsen in der DDR erzählt die Autorin Conny Schramm in vielen kleinen Episoden über ihr Leben von der Geburt bis zum Mauerfall.
Der erste Teil erzählt sehr ausführlich von ihrer Kindheit, von der Diskrepanz zwischen Gemeinde und Jungpionieren, und dem Nicht in der Partei sein der Eltern und dem Christsein im Alltag. Es gibt immer wieder Gedichte und Lieder, die zwischendrin augeschrieben sind. Für mich als so ganz ohne DDR Bezug Aufgewachsene ganz befremdlich, das Kinder sowas singen mußten.
Die ganze Ideologie ist teilweise so absurd, auch in den persönlichen Erzählungen, das einem sich die Nackenhaare hochstellen.
In den Erzählungen erleben wir dann wie die Autorin älter wird und sich auch immer wieder kritisch mit dem Sozialismus auseinandersetzt. Sie findet in all dem Zwiespalt zwischen Arbeitseinsätzen in Fabriken (ja Kinder haben dort sozusagen ausgeholfen als Berufsvorbereitung) und Dienst an der Waffe (den sie als Christ verweigert) auch eine andere Seite im Leben... die christliche Jugendgruppe in der sie dann auch ihren ersten Freund kennen und lieben lernt.
Dieser flieht später in den Westen und die Begegnung später ist sehr ernüchternd.
Schockiert hat mich beim lesen, das Christen bei der Berufs- und Ausbildungswahl extrem diskriminiert wurden. War man nicht in der Partei hatte man quasi keine Chance auf Studium oder bestimmte Ausbildungsberufe, egal wie gut die Noten waren (was wirklich verrückt ist!).
Der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach, so wie wenn man eben einem anderen Menschen von seinem Leben erzählt. Für mich war der zweite Teil sehr viel schwächer vom Erzählstil. Es wird mehr gesprungen, als ob viel mehr im Kopf gewesen ist, als später dann auf dem Papier.
Einige Fragen bleiben am Ende auch ungeklärt, da wäre es nett gewesen, wenn das noch geschrieben worden wäre.
Insgesamt sehr kurzweilig und schnell zu lesen.
Sicher spannend für alle, die eine ähnliche Sozialisation in der Kindheit erlebt haben und sich dann wieder erinnern. Für mich war es ganz interessant, Dinge zu erfahren, die ich so sonst nicht gewußt hätte.