Das Buch "Mein Vater Hermann Buhl" von Kriemhild Buhl ist eine intime und persönliche Hommage an einen der bedeutendsten Bergsteiger der Geschichte, Hermann Buhl. Es vereint die Perspektiven einer Tochter, die ihren Vater kaum gekannt hat, mit der umfassenden Geschichte einer Familie, die in den Bann der Bergriesen gezogen wurde. Durch die packende Mischung aus Familiengeschichte, Alpingeschichte und emotionaler Reflexion entsteht ein tiefgründiges Porträt nicht nur von Hermann Buhl als Helden, sondern auch als Vater und Ehemann.Das Buch beleuchtet das Leben von Kriemhilds Vater von seinen spektakulären Erstbesteigungen, darunter die des Nanga Parbat, bis hin zu den emotionalen Auswirkungen seines frühen Todes auf seine junge Familie. Für Kriemhild, die ihren Vater im Alter von sechs Jahren verlor, ist das Buch eine Aufarbeitung des persönlichen Verlusts und zugleich eine Erzählung über die Herausforderungen, die das Aufwachsen im Schatten eines solch außergewöhnlichen Mannes mitsich bringt. Durch die Schilderungen ihrer Mutter Eugenie Buhl, die eine zentrale Rolle spielt, wird das Buch auch zu einem Zeugnis über die Kraft und den Lebensmut der Frauen, die im Hintergrund dieser Bergsteigerhelden stehen.Ergänzt wird die Erzählung durch Fotografien und Erinnerungen, die das Leben und die Erfolge von Hermann Buhl dokumentieren. Die Bilder unterstreichen die tiefe emotionale Bindung der Familie zu den Bergen und zu Hermann Buhl. Das Buch spricht nicht nur Alpinisten und Bergsport-Enthusiasten an, sondern auch Leser, die sich für biografische Literatur und emotionale Familiengeschichten interessieren. Es lädt dazu ein, über das Verhältnis von Ruhm, Familie, Verlust und die Suche nach Identität nachzudenken. Kriemhild Buhl gewährt einen intimen Einblick in das Leben und die Welt ihrer Familie, die von den Höhen und Tiefen des Bergsteigerlebens geprägt war.Das Nachwort von Kurt Diemberger, selbst ein legendärer Bergsteiger, gibt dem Werk zusätzlichen Tiefgang und verstärkt die Bedeutung von Hermann Buhls Leben für die Alpingeschichte und für die nachfolgenden Generationen von Bergsteigern.
"Mein Vater Hermann Buhl" von Kriemhild Buhl ist weit mehr als nur eine Biografie über den berühmten Extrembergsteiger. Es ist eine fesselnde und zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit den Höhen und Tiefen einer außergewöhnlichen Familie. Aus der Perspektive von Kriemhild erfahren die Leser die Geschichte eines Mannes, der durch seine Solo-Erstbesteigung des Nanga Parbat weltweit berühmt wurde, und die seiner Ehefrau Eugenie, die selbst eine talentierte Kletterin war. Besonders eindrücklich ist, wie das Buch Eugenies Stärke und den Mut porträtiert, den sie aufbringen musste, nachdem Hermann durch einen tödlichen Sturz am Chogolisa ums Leben kam. Mit drei kleinen Töchtern und in einer Zeit, in der das Konzept der "emanzipierten Frau" noch fremd war, meisterte sie ihr Leben und führte eine Gästepension. Diese Facette der Geschichte - das Leben der hinterbliebenen Familie - wird in Kriemhild Buhls Erzählung auf ebenso berührende wie ehrliche Weise beleuchtet. Ihre Mutter wird nicht nur als die Frau hinter dem berühmten Mann dargestellt, sondern als die wahre Heldin ihres Lebens, die sich selbst behaupten musste. Die Erzählung, die mit einer fast entwaffnenden Offenheit geschrieben ist, gewährt auch intime Einblicke in das Privatleben der Familie. Kriemhild berichtet von den Herausforderungen, mit denen ihre Mutter nach dem Tod ihres Mannes konfrontiert war, vom Verlust ihrer Schwester durch Drogenmissbrauch, und von ihrer eigenen Suche nach Identität in einer Welt, die vom Mythos Hermann Buhl geprägt war. Dabei zieht die Autorin Parallelen zwischen der Bergsucht ihres Vaters und der Sucht ihrer Schwester, was das Buch zu einem zutiefst emotionalen Erlebnis macht. Doch das Buch ist nicht nur eine Familiengeschichte. Für alpingeschichtlich interessierte Leser bietet es beeindruckende Einblicke in die Höhen und Herausforderungen des Lebens eines Bergsteigers. Besonders eindringlich wird Hermann Buhls Solo-Aufstieg am Nanga Parbat geschildert - ein Höhepunkt des Buches, der die Unermüdlichkeit und den ungebrochenen Willen des Bergsteigers spürbar macht. Doch so spannend und dramatisch die alpinistischen Leistungen von Hermann Buhl auch sind, der wahre Kern des Buches liegt in der Erzählung von Eugenies Leben nach seinem Tod. Der Weg der Witwe, die sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft behauptet und ihre Familie allein durchbringt, ist berührend und eindrucksvoll beschrieben. Ihr Leben in den Jahren des Wirtschaftswunders wird ebenso spannend wie authentisch geschildert und zeigt, dass wahre Stärke oft im Verborgenen liegt. Kriemhild Buhl gelingt es mit ihrem Buch, sowohl Alpinisten und Historiker anzusprechen, die mehr über den berühmten Bergsteiger erfahren möchten, als auch Leser, die auf der Suche nach einer tiefgehenden, emotionalen Familiengeschichte sind. Ihre Offenheit und der Mut, auch schmerzhafte Erinnerungen zu teilen, verleihen dem Buch eine außergewöhnliche Authentizität. Am Ende bleibt die Botschaft des Buches klar: Auch wenn der Name Hermann Buhl für immer in den Geschichtsbüchern des Alpinismus verankert ist, so ist die wahre Heldin für Kriemhild ihre Mutter Eugenie, die den Mythos Buhl überlebte und ein eigenes, starkes Leben führte.