Loribeth ist auf der Flucht, in ihrem Koffer ein erschlagenes Kind. Eine Wahrsagerin hilft ihr weiter: Sie muss den Koffer samt Kind ihrem verschollenen Vater bringen, um erwachsen zu werden. Auf ihrer phantastischen Reise durchquert sie Städte, Wüsten und Meere und verliebt sich in alle Wesen, die ihr etwas Essbares anbieten. Doch unerwartete Begegnungen, Katastrophen und eine erschreckend lebendige Kofferleiche zwingen sie stets weiterzuziehen - bis der Koffer seinen Bestimmungsort findet und Loribeths Blick sich verändert: Das Magische geht ins Reale über. Das langersehnte Leben im Kreis der auserwählten Freunde ist öd; nichts passiert. Um ein wenig Magie zurückzuholen, wird wild gefeiert, doch Loribeth kann nicht aufhören zu fragen: Soll das nun alles sein? Michelle Steinbeck ist mit ihrem Debütroman eine virtuose Entwicklungsgeschichte gelungen. In einer sinnlichen Sprache erzählt sie die Abenteuer einer jungen Frau, deren Ängste vor dem Erwachsenwerden buchstäblich lebendiggeworden sind. Die märchenhaften Bilder überraschen durch skurrile Wendungen und offenbaren einen wachen Blick auf die zeitlosen Themen der Jugend.Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2016.Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2016.
"Ein beeindruckendes Romandebüt ... dieser atemlose, sich überschlagende Prosastil, diese spektakuläre Dichte an Einfällen; dieses Vergnügen an klanglicher Assoziation." (Sebastian Fanzun, Neue Zürcher Zeitung)
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
"Wie bei Gulliver im Wunderland" fühlt sich Sabine Vogel in Michelle Steinbecks Debütroman über eine etwas andere Adoleszenz. Entwicklungsroman geht anders, meint Vogel. Grandios findet sie das Buch wegen seiner schönen Überdrehtheit, seinem Surrealismus und seinen bizarren Ideen: eingelegte Kinderfinger und Kinder auf Hustensaft. Dass nichts stabil und alles magisch und relativ ist, daran erinnert die Autorin die Rezensentin mit ihrer absurden Prosa "zwischen Panik und Komik".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH