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„Mein Vetter, der Räuber“ ist die penibel dokumentierte Biografie eines armen Teufels, der seit über 200 Jahren tot ist, eine Geschichte also aus lange zurück liegender Zeit: Zwölf Einbrüche und Diebstähle, vier Straßenraube und ein Raubmord wurden Friedrich Philipp Schütz, besser bekannt als Mannefriedrich, zur Last gelegt, als das Mannheimer Oberhofgericht über sein Schicksal zu befinden hatte. Wegen des Raubmords, einem Kutschen-Überfall bei Hemsbach an der Bergstraße, bei dem ein Schweizer Kaufmann zu Tode gekommen war, wurde er zum Tod verurteilt und am 31. Juli 1812, zusammen mit drei…mehr

Produktbeschreibung
„Mein Vetter, der Räuber“ ist die penibel dokumentierte Biografie eines armen Teufels, der seit über 200 Jahren tot ist, eine Geschichte also aus lange zurück liegender Zeit: Zwölf Einbrüche und Diebstähle, vier Straßenraube und ein Raubmord wurden Friedrich Philipp Schütz, besser bekannt als Mannefriedrich, zur Last gelegt, als das Mannheimer Oberhofgericht über sein Schicksal zu befinden hatte. Wegen des Raubmords, einem Kutschen-Überfall bei Hemsbach an der Bergstraße, bei dem ein Schweizer Kaufmann zu Tode gekommen war, wurde er zum Tod verurteilt und am 31. Juli 1812, zusammen mit drei Kumpanen, geköpft. Die Hinrichtung war ein öffentliches, aufwendig inszeniertes, gruseliges Schauspiel. Werner Becker, der, wie der Titel es andeutet, mit Friedrich Philipp Schütz entfernt verwandt ist, zeichnet dessen Leben nach – mit Empathie für seinen Helden, aber ohne Sentimentalität. Er orientiert sich strikt an den Quellen, die er mit detektivischem Spürsinn ausfindig gemacht hat, und verzichtet auf romanhafte Zutaten. Im Wortlaut abgedruckte zeitgenössische Dokumente und zahlreiche Abbildungen ergänzen seine Erzählung. Was als familiengeschichtliche Recherche begonnen hatte, wurde so zu einer Studie über die sozialen Unterschichten im Westen und Süden Deutschlands des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Und unter dem kritischen Blick des Historikers verflüchtigt sich schnell das gängige romantische Bild vom Räuberhauptmann mit dem kecken Hut. Was es bedeutete, arm zu sein, des Landes verwiesen zu werden, als ‚landfremd‘ nirgendwo erwünscht zu sein, mit Strafen bedroht und praktisch rechtlos auf die Landstraße verwiesen zu werden - der Leser erfährt es aus den eindrücklichen Schilderungen des Autors. Dabei fällt auf – z.B. bei der Abschiebung unerwünschter Personen – wie sehr sich das staatliche Handeln von damals und das von heute gleichen. „Mein Vetter, der Räuber“ ist die historisch getreue Biografie eines ungewöhnlichen Menschen und zugleich ein Buch, das aufklärt über die Lebenswirklichkeit der armen Leute im vorvorigen Jahrhundert.