Marcel Reich-Ranicki stellt sechsundsechzig Schriftstellerporträts aus seiner persönlichen Sammlung vor - von Shakespeare über Heine bis Günter Grass und Thomas Bernhard. Wie er in den Besitz der Bilder kam und was sie ihm bedeuten, beschreibt Marcel Reich-Ranicki in kurzen Aufsätzen zu jedem Bild.
Jeder Roman ist das Werk seines Autors und zugleich auch das des Lesers. Das gilt für Kunstwerke jeglicher Art und für Bilder ganz besonders. Es geht um das, was der Betrachter sich aus einem Bild macht, was es für ihn darstellt, was es ihm bedeutet. Ein Bildnis Brechts, gezeichnet von Gustav Seitz, wurde zum Ausgangspunkt einer umfangreichen Sammlung von Porträts, vor allem von Schriftstellern, die in seiner Frankfurter Wohnung eng nebeneinander hingen. Marcel Reich-Ranicki hatte sie im Laufe der Jahre in Kunstläden und Antiquariaten erstanden, andere wurden ihm geschenkt. Es sind Zeichnungen, Radierungen und Lithographien, häufig von prominenten Künstlern. Marcel Reich-Ranickis Kommentare zu den Bildern enthalten Charakteristiken und knappe Beurteilungen der Dargestellten. Im Jahr 2003 wurde die Sammlung in Ausstellungen in Frankfurt am Main und in Lübeck gezeigt.
Jeder Roman ist das Werk seines Autors und zugleich auch das des Lesers. Das gilt für Kunstwerke jeglicher Art und für Bilder ganz besonders. Es geht um das, was der Betrachter sich aus einem Bild macht, was es für ihn darstellt, was es ihm bedeutet. Ein Bildnis Brechts, gezeichnet von Gustav Seitz, wurde zum Ausgangspunkt einer umfangreichen Sammlung von Porträts, vor allem von Schriftstellern, die in seiner Frankfurter Wohnung eng nebeneinander hingen. Marcel Reich-Ranicki hatte sie im Laufe der Jahre in Kunstläden und Antiquariaten erstanden, andere wurden ihm geschenkt. Es sind Zeichnungen, Radierungen und Lithographien, häufig von prominenten Künstlern. Marcel Reich-Ranickis Kommentare zu den Bildern enthalten Charakteristiken und knappe Beurteilungen der Dargestellten. Im Jahr 2003 wurde die Sammlung in Ausstellungen in Frankfurt am Main und in Lübeck gezeigt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.06.2003MARCEL REICH-RANICKI besitzt viele Bücher. Aber er sammelt auch Kunst, Schriftsteller- und Dichterporträts. Nun kann sich jeder eine Vorstellung davon machen, was außer Bücherregalen die Wände des Kritikers bedeckt. In dem Band "Meine Bilder" stellt er diese persönliche Sammlung vor. Nicht um bedeutende Kunstwerke geht es ihm, sondern um die Porträtierten, allesamt Autoren, die er schätzt. Von einigen, etwa von Heinrich Heine, Thomas Mann oder Bertolt Brecht, besitzt er mehrere Bildnisse, und so vielschichtig wie die Darstellungen sind auch die Aufsätze, in denen er den Porträtierten skizziert und seine Beziehung zu ihm schildert. Wie Reich-Ranicki in der Vorbemerkung schreibt, gehört die Sammlung, die von Shakespeare bis Thomas Bernhard reicht, zur Geschichte seines Lebens. Von diesem Sonntag an bis zum 10. August sind knapp siebzig der Bilder im Buddenbrookhaus in Lübeck ausgestellt; im Oktober wird die Sammlung in Frankfurt zu sehen sein. (Marcel Reich-Ranicki: "Meine Bilder". Porträts und Aufsätze. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2003. 335 S., geb., 29,90 [Euro].)
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