Emile Cioran nannte Montesquieu den "solidesten Denker des achtzehnten Jahrhunderts und vielleicht sogar aller französischen Jahrhunderte". Von der Sammlung seiner "Pensees" sind in deutscher Sprache bisher nur Fragmente erschienen. Die vorliegende Ausgabe bringt den größten Teil der Aufzeichnungen in der Reihenfolge, in der Montesquieu sie in seine Bücher eingetragen hat.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2000HENNING RITTER, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, ist mit dem berühmten Verfasser des "Geistes der Gesetze" der Ansicht, dass auch "verstreute Gedanken" es verdienen, aufbewahrt zu werden. Der Geist ist ein Bastler, alles kann ihm noch zu etwas dienen. Der Baron von Montesquieu hat in seiner Bibliothek auf seinem Gut La Brède nicht nur Bücher geschrieben, sondern in großem Umfang auch Exzerptsammlungen angelegt und eigene Einfälle gehortet. Dem Hauptbuch seiner geistigen Unternehmungen hat er den Namen "Mes Pensées" gegeben. Sie sind die Quelle vieler Maximen und Reflexionen in der Tradition der französischen Moralistik. Die vorliegende Übersetzung bietet zum ersten Mal den Kernbestand von Montesquieus "Gedanken" - Einfälle, Reflexionen, Aphorismen, Dialoge, Autobiographisches - in der Anordnung der Handschrift. (Montesquieu: Meine Gedanken. Mes pensées - Aufzeichnungen. Auswahl, Übersetzung und Nachwort von Henning Ritter. Carl Hanser Verlag, München 2000. 448 S., geb. 58, - DM.)
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"Die 'Gedanken' des großen Aufklärungsphilosophen faszinieren durch ihre bewegliche Vernunft, durch den Reichtum der Beobachtungen und durch einen analytisch-skeptischen Blick auf den Prozeß der Moderne, der im 18. Jahrhundert seinen Anfang nahm und uns heute wieder entschieden herausfordert." Martin Meyer (NZZ) in 'buchreport'