„Nein, mit der liebevoll verklärten Bullerbü-Heimeligkeit aus Astrid Lindgrens Büchern hat mein Alltag nicht viel zu tun. Es ist eine schöne, aber keine heile Welt in meinem Gingst. Und in ihr steckt sehr viel Arbeit.“ (Zitat Seite 128)
Inhalt
Petra Dittrich ist auf Rügen geboren, doch als sie
achtzehn Jahre alt ist und die Grenzen offen sind, zieht es sie in die Großstadt Berlin. Im Jahr 2000…mehr„Nein, mit der liebevoll verklärten Bullerbü-Heimeligkeit aus Astrid Lindgrens Büchern hat mein Alltag nicht viel zu tun. Es ist eine schöne, aber keine heile Welt in meinem Gingst. Und in ihr steckt sehr viel Arbeit.“ (Zitat Seite 128)
Inhalt
Petra Dittrich ist auf Rügen geboren, doch als sie achtzehn Jahre alt ist und die Grenzen offen sind, zieht es sie in die Großstadt Berlin. Im Jahr 2000 kommt sie auf die Insel zurück, hilft, in Gingst eine Buchhandlung aufzubauen, doch dann erhält sie ein Angebot einer Buchhandlungskette in Hamburg. 2008 dann hat sie das Gefühl, dass es Zeit ist, irgendwo wirklich anzukommen und dieses Irgendwo kann nur Rügen sein. Die Buchhandlung aus dem Jahr 2000 in Gingst gibt es nicht mehr, doch dies hält sie nicht von ihren Plänen ab, weiterhin als Buchhändlerin tätig zu sein, selbstständig, in ihrem eigenen Buchladen, wieder in Gingst. Ihre Idee: eine Buchhandlung, gemütlich wie ein Wohnzimmer, kleine Verlage, außergewöhnliche Bücher abseits des Mainstream. Ihre Umsetzung: nicht einfach, aber erfolgreich.
Thema und Genre
In dieser autobiografischen Geschichte geht es um eine Buchhändlerin und vor allem um ihre besondere Buchhandlung auf der ebenso besonderen Insel Rügen.
Autoren
Petra Dittrich erzählt uns ihre eigene Geschichte, ihren Werdegang, ihre turbulenten Großstadt-Jahre. Sie schildert ihr Konzept für ihre Buchhandlung und die Realisierung. Wir erhalten Einblicke in den Alltag einer engagierten Buchhändlerin, die ihre Energie und Einsatz zwischen dem Laden und der Organisation von Lesungen zu einem nunmehr erfolgreichen Gesamtpaket bündelt.
Rainer Moritz, Germanist, promovierter Literaturwissenschaftler, leitet das Literaturhaus Hamburg, ist Autor, Literaturkritiker und Übersetzer. Als ich gelesen habe, dass er auch eines meiner Lieblingsbücher übersetzt hat, „84, Charing Cross Road“ von Helene Hanff, wusste ich, dass sich hier, in „Meine Inselbuchhandlung“ ein Autorenpaar getroffen hat, dessen Herzen für Bücher schlagen, kraftvoll, engagiert, aber mit wunderbar leisen Tönen.
Umsetzung
Petra Dittrich beginnt mit der Situation im Jahr 2019, schildert die für sie so wichtigen Lebensjahre ab 2008 chronologisch, ergänzt durch Erinnerungen. Vor allem jedoch ist dieses Buch eine bunte, lebhafte Mischung, in der zum Beispiel auch die geliebten Bücher ihrer Kindheit nicht fehlen, ihre Lieblingsbücher, die Autor*innen und Lesungen, ihr Garten, ihre Katzen, Lieblingsplätze auf Rügen und besondere Tipps mit ihren Lieblingslokalen. Zeit nimmt sie sich auch für die Beschreibung von Gingst, vom Marktplatz und seinen Läden, und malt mit Worten die Stimmung auf dem wöchentlichen Grünen Markt im Museumshof. Ehrlich und ohne falsche Romantik erzählt sie mit Herz, Verstand, Freude, Überzeugung und Humor und lässt auch Schwierigkeiten nicht aus.
Fazit
Die Geschichte der Inselbuchhandlung in Gingst auf Rügen, erzählt von der Buchhändlerin selbst. Ein besonderes Lesevergnügen, in dem mit jedem Wort die Liebe zum Beruf, zu Büchern, zu den Menschen und zum Leben überhaupt mitklingt.