Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 3,90 €
  • Gebundenes Buch

Der Name Bernhard Langer ist in der Sportwelt seit über 20 Jahren ein Begriff, seine sportlichen Leistungen sind immer wieder Thema deutscher Sportsendungen in Rundfunk und Fernsehen. Neben seiner Karriere als Golf-Profi ist er aber auch als Christ bekannt - zuletzt war sein Bekenntnis in der Kampagne "Kraft zum Leben" zu sehen und zu lesen. Diese Biographie zeichnet seinen Lebens- und Glaubensweg nach und gibt Einblick in die Höhen und Tiefen des Profisports und in die Kraft, die der Glaube an Jesus Christus schenkt. Geboren in einem kleinen Dorf in ärmlichen Verhältnissen, entdeckt Bernhard…mehr

Produktbeschreibung
Der Name Bernhard Langer ist in der Sportwelt seit über 20 Jahren ein Begriff, seine sportlichen Leistungen sind immer wieder Thema deutscher Sportsendungen in Rundfunk und Fernsehen. Neben seiner Karriere als Golf-Profi ist er aber auch als Christ bekannt - zuletzt war sein Bekenntnis in der Kampagne "Kraft zum Leben" zu sehen und zu lesen.
Diese Biographie zeichnet seinen Lebens- und Glaubensweg nach und gibt Einblick in die Höhen und Tiefen des Profisports und in die Kraft, die der Glaube an Jesus Christus schenkt. Geboren in einem kleinen Dorf in ärmlichen Verhältnissen, entdeckt Bernhard Langer den Golfsport.
Er beginnt als Caddy zu arbeiten und lernt selbst zu spielen. Von den Zeiten, in denen er sich mit anderen Caddies vier Schläger teilte, bis zur Nr. 1 in der internationalen Golfszene - der Leser erlebt den Werdegang eines außergewöhnlichen Sportlers. Ein besonderer Schwerpunkt ist Bernhard Langers christlicher Glaube - vom Messdiener in der katholischen Kirche bis zur lebendigen Beziehung zu Jesus Christus. Der Glaube ist die Kraft, die alle Entscheidungen seines Lebens motiviert. Bernhard Langer sagt dazu: "Meine Prioritäten haben sich verändert. Sie sind jetzt so, wie sie sein sollten: Gott zuerst, als zweites meine Familie, dann meine Karriere."
Eine Biographie, die nicht nur Golffans beeindrucken wird!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2001

Köstliches Gefühl, Leipziger zu sein
Fürwahr, die Großen fürchtete er nicht: Schnorr von Carolsfeld père erzählt sein Leben

Vom "Freund Schnorr" kann man auf den ersten Seiten von Seumes "Spaziergang nach Syrakus" lesen, und falls die jeweilige Ausgabe Erläuterungen hat, erfährt man allenfalls, daß das ein Leipziger Maler, aber vor allem der Vater Julius Schnorrs von Carolsfeld gewesen sei; er selber hieß Veit Hanns. Jetzt hat ein verdienstvoller Leipziger Verlag seine Autobiographie herausgebracht, die 168 Jahre nur als Manuskript existiert hatte, und man weiß jetzt mehr und vor allem Wissenswertes über die deutsche Kulturgeschichte des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts.

Veit Hanns Schnorr stammte aus Schneeberg im Erzgebirge - das Adelsprädikat "von Carolsfeld" bekam ein Vorfahr im siebzehnten Jahrhundert nach einem erzgebirgischen Dorf verliehen -, studierte in Leipzig die Rechte, ergriff dann jedoch den Beruf des Malers, der ihn über Königsberg und Magdeburg zurück nach Leipzig führte. Von Königsberg erzählt er einiges, was zum Lokalkolorit beiträgt, unter anderem, daß er Immanuel Kant porträtiert habe. Magdeburg bleibt ganz blaß, dagegen wird die Leipziger Ortsgeschichte durch manche Einzelheit bereichert. Schnorr wurde Direktor der Leipziger Kunstakademie, Nachfolger von Oeser und Tischbein, und wenn man die historische Entwicklung etwas großzügig betrachtet, war er ein Vorgänger von Bernhard Heisig und Arno Rink. Alle seine Söhne wurden ebenfalls Maler, am berühmtesten dann der jüngste Sohn Julius. Schnorr war zweimal verheiratet; von dreizehn Kindern erreichten nur vier das Erwachsenenalter.

Bei aller Verehrung der jeweiligen Autoritäten, insbesondere des sächsischen Königshauses, zeigt der Künstler einen lebhaften Sinn für Ungerechtigkeiten und die Schrecklichkeiten des Krieges. Ihn empört die verächtliche Art und Weise, in der baltische Adelige ihre Dienstboten behandelten, und erschütternd sind die Schilderungen davon, wie Leipzig während und nach der Völkerschlacht Tag um Tag mit zerfetzten und sterbenden Soldaten angefüllt war und wie kaum geholfen werden konnte. Als Leser fragt man sich, warum es erst Jahrzehnte später zu einem Henri Dunant gekommen ist.

Schnorr unternahm zahlreiche Reisen, so beschwerlich sie waren, oft zu Fuß, etwa mit einem Sohn von Leipzig nach Potsdam und Berlin und zurück. Das geschah zum Teil durchaus aus Sparsamkeit, aber auch aus Überzeugung: "Fürwahr, es ist ein gar unbeschreiblich köstliches Gefühl - das ich - Gott sei ewig dafür gedankt! - so oft empfunden: das Wohlgefühl, durch eigne Beine von einem Ort zum andern so leicht und frei am Wanderstaab, das Auge nach allen Richtungen wendend, sich gefördert zu sehen!"

Landschaftliche Schönheiten schätzte er, konnte das auch gelegentlich ausdrücken, aber keineswegs immer: Oft bleibt es beim bloßen Beteuern der Schönheit, hilfsweise durch viele "Fürwahr" und Anrufungen Gottes hervorgehoben, wie eben zitiert, und die umständliche, gewundene Ausdrucksweise beschert dem manchmal gequälten Leser Satzschlüsse wie "übergeben, sich befanden, eingeräumt".

Der Herausgeber hat den Text nicht redigiert und in der ursprünglichen (Un-)Orthographie belassen, wofür ihm Dank gesagt sei. So lästig es manchmal ist, sich hindurchzukämpfen, so viele Momente der Erheiterung gibt es doch, wenn man hier und dort deutlich den Sohn des sächsischen Stammes reden hört. Da wird die Leipziger Barfüßergasse zu etwas, bei dem man zunächst an eine zoologische Spezies denkt, nämlich zu einem Paarfüßergäßchen; eine Anekdote wird zur Anektode und die Stadt Böhlen bei Grimma zu Pelen. Schnorr hat durchaus Sinn für Dialekte, gibt sie gelegentlich absichtlich wieder, auch das Wienerische, und für seine eigene Aussprache entfährt ihm der selbstkritische Stoßseufzer, als er kräftiges baltisches Deutsch hört: "Ach wie stach dagegen im Allgemeinen meine liebe Leipziger Mundart in jeder Hinsicht ab!"

Es muß an Schnorrs mangelndem schriftstellerischen Talent - oder an seinem vorgerückten Lebensalter - liegen, daß er meistens als betulicher, allzu gefühlvoller, etwas bigotter Spießbürger erscheint. So kann er nicht gewesen sein, denn sonst wären ihm, angefangen mit Seume, zahlreiche bedeutende Zeitgenossen nicht ernstlich zugetan gewesen. Die nun allerdings plastischen Erzählungen Schnorrs über solche Begegnungen dürften für die jeweiligen Biographen wertvolles Material darstellen.

Für Kant war er wohl noch zu jung für ein engeres Verhältnis; aber immerhin kann er von folgender Reflexion des Philosophen beim Gemaltwerden berichten: "Ich habe eben über die Verschiedenheit meines Gesichts nachgedacht, und wenn ich eine Ursache derselben angeben sollte, so wüßte ich keine andere, als daß ich von Jugend an bis heute bei offenem Fenster, sowie immer auf einer und derselben Seite geschlafen. Ob nun auf der einen Seite die Luft, und von der anderen die Bettwärme eingewirkt? Dies wäre wohl möglich."

Schnorr besucht Schiller in Weimar, und zwar nicht als Neugieriger, sondern als alter Bekannter; Schillers Töchterchen Karoline muß ihm die Hand geben, schämt sich, tut es aber doch, als der Vater sagt: "Er ist ein guter Mann!" Aus dem Hause Friedrich Schlegel wird von einer Einladung zum Mittagessen erzählt: "Höchst intereßant waren die Berichtigungen der ebenso gebildeten als gelehrten Gattin bei Geschichtserzählungen ihres Mannes über Tische . . . Wiewohl er diese Korrektur nur ungern geschehen wünschen mochte - denn dieses war nicht zu verkennen -, so fügte er sich doch mit ziemlicher Gelassenheit."

Von Jean Paul heißt es: "Vom Eingang links war am Fenster ein langer schwarzer Schreibtisch, zu beiden Seiten herab mit vielen Schubkästen, und vor demselben eine gleich lange schwarz gepolsterte Bank, aufgeschlitzt vom vielen Hin- und Herrutschen nach den zu beiden Seiten befindlichen schmalen Repositorien. Auf dem Schreibtisch stand zunächst dem Fenster ein offner Vogelbauer mit 2 Kanarienvögelchen und in der Nähe ein Wasserglas mit einer köstlichen Centifolie . . . In diesem länglichen Zimmer . . . ging Richter mit mir in raschen Schritten auf und ab und - keineswegs stumm - bekleidet mit graulich-braunem Tüffelüberrock, an welchem sich manches kleine Federchen und Anderes angehangen . . . Bekanntlich hielt J. Paul nicht viel auf Toilette."

Und nun Goethe. Hier wird Schnorr vom großen Mann besucht, nicht umgekehrt: "Ich seh ihn heute noch vor mir stehn: denn seine Kleidung, sein ganzer Anzug hat diese lebenvolle Vorstellung noch besonders vermittelt. Er trug ein dunkelblaues frackartiges Kleid ohne Klappen; eine geblümte lange Weste; einen großen dreieckigen Huth; zwei tüchtig pomadisierte Querlocken über den Ohren - das Haar war gepudert - und einen sehr langen steifen Zopf; kurzes schwarzes Zeug-Beinkleid und große Stiefel mit braunen Stulpen. Zu allem diesen denke man sich seine große Gestalt und sein imposantes Auge! - Weit eher hätte man den Dichter in seiner Erscheinung a prima vista für einen Herzogl. Stallmeister genommen."

WOLFGANG SCHULLER

Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld: "Meine Lebensgeschichte". Zugleich als ein Sonst und Jetzt in einem Zeitraum von 55 Jahren. Nach der Urfassung der Handschrift von 1832. Taurus Verlag, Leipzig 2000. 560 S., geb., 98,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr