Erstmals werden die bedeutendsten Texte und Selbstaussagen der Stanser Sprachkünstlerin Annemarie von Matt separat in einem Band veröffentlicht. Dabei sind die zentralen Themen in der Form eines Nachschlagewerks alphabetisch angeordnet nach Stichworten wie Alleinsein, Brief, Brünig, Frau, Freiheit, Hand, Haus, Herz, Liebe, Schreiben, Spiel oder Verrücktsein. Grundlage der Auswahl sind Texte auf unzähligen Zetteln und in Notizbüchern sowie ihr umfangreiches und grandioses Briefwerk. Annemarie von Matts literarische Arbeiten sind alle mit Bleistift verfasst und der Moderne verpflichtet. Sie…mehr
Erstmals werden die bedeutendsten Texte und Selbstaussagen der Stanser Sprachkünstlerin Annemarie von Matt separat in einem Band veröffentlicht. Dabei sind die zentralen Themen in der Form eines Nachschlagewerks alphabetisch angeordnet nach Stichworten wie Alleinsein, Brief, Brünig, Frau, Freiheit, Hand, Haus, Herz, Liebe, Schreiben, Spiel oder Verrücktsein. Grundlage der Auswahl sind Texte auf unzähligen Zetteln und in Notizbüchern sowie ihr umfangreiches und grandioses Briefwerk. Annemarie von Matts literarische Arbeiten sind alle mit Bleistift verfasst und der Moderne verpflichtet. Sie erinnern mit ihrer Sprachlust und -kritik zuweilen an die Erkundungen Robert Walsers im «Bleistiftgebiet». Die teilweise unveröffentlichten Texte sind oft autobiografisch. Neben der Form des Hand und Lesebuchs ist der Band auch eine Art Selbstporträt und kann als biografische Einführung in das Leben und Werk dieser unverwechselbaren Persönlichkeit gelesen werden.
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Autorenporträt
Von Matt, Annemarie1905 als Annemarie Gunz in Root im Kanton Luzern geboren. Tätigkeit als Kindermädchen und Haushalthilfe. Kunstgewerbliche Ausbildung in Luzern. Nach der Heirat mit dem Bildhauer Hans von Matt Umzug nach Stans. Ab 1940 geheime Liebesbeziehung mit dem Priester und Schriftsteller Josef Vital Kopp. Neben Bildern, Zeichnungen und Objekten entsteht ein umfangreiches literarisches Werk aus zu Lebzeiten unveröffentlichten Aufzeichnungen, Gedichten und Briefen. In den letzten Jahren ihres Lebens zieht sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und verwahrlost zunehmend. Sie stirbt 1967 in Stans. Die Modernität ihres künstlerischen und literarischen Schaffens wird erst nach ihrem Tod erkannt.
Perret, RogerRoger Perret, geboren 1950 in Zürich. Studium der Philosophie, Literaturkritik und Komparatistik in Zürich. Er befasst sich publizistisch vor allem mit Aussenseiterfiguren in der Schweizer Literatur. Herausgeber der Werke von Franco Beltrametti, Nicolas Bouvier, Alexander Xaver Gwerder, Annemarie von Matt, Hans Morgenthaler, Annemarie Schwarzenbach und Sonja Sekula. Herausgeber des Hörbuchs «Wenn ich Schweiz sage ... Schweizer Lyrik im Originalton von 1937 bis heute» (mit Ingo Starz) und von «Moderne Poesie in der Schweiz. Eine Anthologie» (Limmat Verlag).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Christian Metz rät nachdrücklich zur Entdeckung der zu Lebzeiten wenig bekannten Schweizer Malerin und Schriftstellerin Annemarie von Matt. So viel Dringlichkeit in knappen Texten wie in den Versen, Miniaturen und Gedichten, die Roger Perret in diesem Band sorgfältig zusammengetragen hat, hat Metz selten erlebt. Matt notierte ihre Ideen und Notizen nicht selten auf Kassenbons oder Reklamezetteln, weiß der Kritiker, der unweigerlich an Jean Pauls "Ideengewimmel" oder Arno Schmidts "Zettelwirtschaft" denken muss. Meist kreisen die Gedichte um Liebe, ab und an variiert Matt Texte von Kafka, Lasker-Schüler, Louise Labé oder Sappho, weiß der Kritiker, der diesen Miniaturen eine große Rezeption wünscht.