Eine filmreife Biografie, ein dramatisches Leben: Vor wenigen Monaten bin ich 91 Jahre alt geworden, und ich denke, dass ich nicht mehr endlos Zeit habe, um der Generation meiner Enkel von dem Wunder zu berichten, das mir widerfahren ist: Ich habe überlebt. Ich wohne wieder in Wien, sieben Gehminuten von der Wohnung, aus der wir delogiert wurden, ehe die Gestapo meinen Vater totprügelte und meine Mutter nach Auschwitz deportierte, sechs Gehminuten von dem Zimmer, in dem ich selbst mich versteckt habe. Auch in die verbliebenen Kaffeehäuser, in denen ich geschmuggelte Waren an Nazis verkauft oder gegen Essensmarken getauscht habe, um meine versteckte Freundin und ihre Mutter zu ernähren, gehe ich wieder. So beginnt der atemberaubende Lebensbericht von Martin Katz. Mehr als einmal entrinnt er knapp der Verhaftung und dem sicheren Tod. Auch Renée, die Frau, die er liebt, bringt er versteckt durch die Schreckenszeit. Nach dem Krieg geht Martin Katz nach München, gründet dort das Operncafé und leitet das Theater unter den Arkaden, sie werden zum Mittelpunkt der Münchner Prominenz. Höhenflüge und Pechsträhnen wechseln sich ab, Martin Katz Leben bleibt dramatisch eine unglaublich spannende Lektüre.