Das Buch "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" von Christian Frascella handelt von dem Leben des Ich-Erzählers, der zusammen mit seinem Vater und seiner Schwester in einem kleinen Ort in Italien lebt. Frascella beschreibt das Leben eines Jugendlichen, in dem alles aus den Fugen geraten schien.
Seine Mutter verlies die Familie schon früh, sein Vater gibt sich dem Alkohol hin und scheut auch nicht…mehrDas Buch "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" von Christian Frascella handelt von dem Leben des Ich-Erzählers, der zusammen mit seinem Vater und seiner Schwester in einem kleinen Ort in Italien lebt. Frascella beschreibt das Leben eines Jugendlichen, in dem alles aus den Fugen geraten schien. Seine Mutter verlies die Familie schon früh, sein Vater gibt sich dem Alkohol hin und scheut auch nicht davor seinem Sohn, "wenn nötig" eine Tracht Prügel zu verpassen, seine Schwester schließlich verhält sich in den Augen unserer Hauptperson viel zu angepasst, weshalb sie auch seltenst den Respekt ihres Bruders erntet. Somit muss sich der Freund seiner Schwester Francesca erst einmal beweisen, wie auch die neue Freundin des Vaters, die, in den Augen des Ich-Erzählers, weder seinen Vater verdient, noch in seine Familie passt. Die Umstände scheinen auch nicht besser zu werden, als der Ich-Erzähler beschließt die Schule zu schmeißen, in der, nebenbei bemerkt, doch jeder unter seinem Niveau ist, und stattdessen in einer Fabrik das Arbeiten anzufangen. Doch wird unsere Hauptperson hier ihr Glück finden? Wird er hier seinen Großmaul, der ihn trotz seines Macho-Verhaltens so liebenswert macht, verlieren? Und wie verhält sich ein Junge, der so von sich überzeugt ist, wenn er selbst zum ersten Mal seiner Liebe begegnet? Wie wird er für sie kämpfen um gleichzeitig seinem großen Rivalen eins auswischen zu können? Und wird die Familie am Ende nicht doch noch, unter all den Umständen zusammenhalten und eine Einheit werden?
Mich hat dieses Buch zutiefst bewegt. Nicht nur das Thema - das Leben eines Jungen, dem scheinbar in all seinen Wegen Steine gelegt werden, und trotz allem so geschickt sein Leben meistert - , sondern auch der Charakter des Jungen, wie er zu seinen Mitmenschen steht, fasziniert mich sehr. Am Anfang sehen wir erstmal sein Großmaul und finden den Ich-Erzähler vielleicht sogar ein wenig unsympathisch. Doch sobald wir die Lebensumstände genauer Kennen lernen, werden wir sein Verhalten verstehen und vielleicht sogar zu bewundern lernen. Und schließlich werden wir sehen, dass hinter dieser starken Fassade ein liebenswerter, ja auch zerbrechlicher Charakter ruht. Dieses Kennen lernen eines Menschen finde ich wahnsinnig spannend, weshalb ich jedem, der an anderen Menschen interessiert ist, unbedingt empfehle, dieses Buch zu lesen. Außerdem werden so viele Themen behandelt, die auch zu unserem Leben gehören und uns tief bewegen. Die erste große Liebe. Der erste Schritt ins selbstständige Leben. Konflikte mit der Familie. Die Auseinandersetzung mit der Umwelt und zu guter letzt, vielleicht am Wichtigsten, mit sich selbst.