Katzen sind gnadenlose Jäger, einzigartige Heimlichtuer und Meister der Täuschung - und somit keine normalen Haustiere! Eine Katze sieht zwar harmlos aus, wenn sie auf dem Sofa, dem Teppich oder dem Heizkörper schlummert. Sie wirkt zwar niedlich, wenn sie sich in deinen Schoß kuschelt oder an deinen Beinen entlangstreicht, aber lass dich nicht täuschen! Wenn du es am wenigsten erwartest, wird sie dich überraschen ...
Dies ist ein gewitztes und höchst charmantes Bilderbuch der Autorin und Illustratorin Isabelle Simler, das Katzenliebhaber_innen jeden Alters begeistern wird.
Dies ist ein gewitztes und höchst charmantes Bilderbuch der Autorin und Illustratorin Isabelle Simler, das Katzenliebhaber_innen jeden Alters begeistern wird.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Isabelle Simlers "Meine wilde* Katze" ist eine "Rarität unter den Katzenbüchern", findet Rezensent Siggi Seuß. Rar daran sei zum Beispiel Simlers feiner und graziler Stil, mit dem sie ihre Katze in verschiedenen Posen und Plätzen porträtiert - putzigen Posen wohlgemerkt, wie wir sie als Menschen am liebsten sehen. Diesen emotional ansprechenden Bildern stellt sie knappe wissenschaftliche Erklärungen gegenüber, so Seuß, mit denen sie unsere "allzumenschliche" Perspektive erweitert. In der Gesamtkomposition ergibt dies für die Rezensentin eine elegante und humorvolle kleine Charakterstudie der Katze.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.07.2021Siesta auf dem
Lieblingsbuch
Die nadelfeine Studie
eines rätselhaften Wesens
Eben schleicht er auf leisen Sohlen hinter mir herein, der Kater mit dem schwarzen Frack und dem weißen Kragen. Er nimmt neben mir am Schreibtisch Platz. Und schon beginne ich, sein Verhalten in meinem Sinn zu interpretieren. Flüstert er mir ein paar Gedanken zur Besprechung von Isabelle Simlers Bilderbuch „Meine wilde* Katze“ ein? Oder macht ihn neugierig, was die französische Autorin und Illustratorin unter ihren Fußnotensternchen vermerkt?
So viele Fragen. Und so viele Antworten von Isabelle Simler, die es erlauben, in Frieden mit dem Doppelcharakter des rätselhaften Wesens zu leben: in einem Augenblick kompromisslos freiheitsliebend, im anderen einfach nur anschmiegsam. Isabelle Simlers Katze ist rabenschwarz. Ihr Fell glitzert aber geheimnisvoll, als hätten sich darin Spuren eines Regenbogens verfangen. Die Künstlerin porträtiert das Tier in seiner Umgebung mit unglaublich filigranen, nadelfeinen Farbstrichen.
Das ist die eine Seite der Charakterstudie. Sie zeichnet ein Bild der wilden Katze, so, wie wir Katzentiere lieben: in allen möglichen niedlichen Lebenslagen, in einer Schachtel, mit den Umrissen des Sofas verschmelzend, in der dunkelsten Nacht mit leuchtenden Augen verschwindend und natürlich bei der Siesta auf dem aufgeschlagenen Lieblingsbuch. Auf der anderen Seite kommentiert Isabelle Simler ( in der Übersetzung von Julia Süßbrich) den festgehaltenen Augenblick mit einem kurzen Satz und versieht ihn manchmal mit einem Fußnotensternchen. Sie stellt dem „süßen“ Bild eine nüchterne Erklärung aus der Welt der Wissenschaft bei und rückt damit den menschlichen, allzumenschlichen Blick aufs Tier zurecht.
Wie schon der Röntgenblick auf den Frontispizseiten beweist, steckt in jedem lieblichen Katzentier ein wildes Raubtier. Was zu beweisen war. Isabelle Simler macht das in einer charmanten, witzigen und punkt-, besser: strichgenauen Weise – eine Rarität unter den unzähligen Katzenbüchern. Mein Kater weiß das zu würdigen. (ab 5 Jahre)
SIGGI SEUSS
Isabelle Simler: Meine wilde* Katze. Aus dem Französischen von Julia Süßbrich. Von Hacht Verlag, Hamburg 2021 .60 Seiten, 13 Euro.
Eine Katze zum Schmökern,
aber das ist nur die eine Seite
ihres Charakters.
Illustration aus Isabelle Simler:
„Meine wilde* Katze“
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Lieblingsbuch
Die nadelfeine Studie
eines rätselhaften Wesens
Eben schleicht er auf leisen Sohlen hinter mir herein, der Kater mit dem schwarzen Frack und dem weißen Kragen. Er nimmt neben mir am Schreibtisch Platz. Und schon beginne ich, sein Verhalten in meinem Sinn zu interpretieren. Flüstert er mir ein paar Gedanken zur Besprechung von Isabelle Simlers Bilderbuch „Meine wilde* Katze“ ein? Oder macht ihn neugierig, was die französische Autorin und Illustratorin unter ihren Fußnotensternchen vermerkt?
So viele Fragen. Und so viele Antworten von Isabelle Simler, die es erlauben, in Frieden mit dem Doppelcharakter des rätselhaften Wesens zu leben: in einem Augenblick kompromisslos freiheitsliebend, im anderen einfach nur anschmiegsam. Isabelle Simlers Katze ist rabenschwarz. Ihr Fell glitzert aber geheimnisvoll, als hätten sich darin Spuren eines Regenbogens verfangen. Die Künstlerin porträtiert das Tier in seiner Umgebung mit unglaublich filigranen, nadelfeinen Farbstrichen.
Das ist die eine Seite der Charakterstudie. Sie zeichnet ein Bild der wilden Katze, so, wie wir Katzentiere lieben: in allen möglichen niedlichen Lebenslagen, in einer Schachtel, mit den Umrissen des Sofas verschmelzend, in der dunkelsten Nacht mit leuchtenden Augen verschwindend und natürlich bei der Siesta auf dem aufgeschlagenen Lieblingsbuch. Auf der anderen Seite kommentiert Isabelle Simler ( in der Übersetzung von Julia Süßbrich) den festgehaltenen Augenblick mit einem kurzen Satz und versieht ihn manchmal mit einem Fußnotensternchen. Sie stellt dem „süßen“ Bild eine nüchterne Erklärung aus der Welt der Wissenschaft bei und rückt damit den menschlichen, allzumenschlichen Blick aufs Tier zurecht.
Wie schon der Röntgenblick auf den Frontispizseiten beweist, steckt in jedem lieblichen Katzentier ein wildes Raubtier. Was zu beweisen war. Isabelle Simler macht das in einer charmanten, witzigen und punkt-, besser: strichgenauen Weise – eine Rarität unter den unzähligen Katzenbüchern. Mein Kater weiß das zu würdigen. (ab 5 Jahre)
SIGGI SEUSS
Isabelle Simler: Meine wilde* Katze. Aus dem Französischen von Julia Süßbrich. Von Hacht Verlag, Hamburg 2021 .60 Seiten, 13 Euro.
Eine Katze zum Schmökern,
aber das ist nur die eine Seite
ihres Charakters.
Illustration aus Isabelle Simler:
„Meine wilde* Katze“
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