Im Jahr 1999 beschließt die junge Schweizer Jüdin Isabelle Neulinger, nach Israel auszuwandern. Dort heiratet sie den modernen, an Religion nicht interessierten Sportlehrer Shai Shuruk. Nach der Geburt ihres Sohnes Noam beginnt Shai sich intensiv mit dem jüdischen Glauben zu beschäftigen. Obwohl Isabelle sich, um der Liebe willen, zunächst den immer radikaleren und restriktiveren religiösen Regeln fügt, wird ihr bald klar, dass sie Shai an eine ultraorthodoxe Bewegung verloren hat. Im Juni 2005 tritt sie mit ihrem kleinen Sohn die Flucht an. Den Rechtsstreit um Noam gewinnt die Mutter nach Jahren; ihr offenherziger und aufwühlender Erlebnisbericht zeigt, wie die Kluft zwischen säkularem und orthodoxem Leben Gesellschaft und Familien entzweit.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Geschichte um eine Mutter in Israel, die mit ihrem Sohn vor einem sich religiös fanatisierenden Ehemann flieht und dann einen bis zum Europäischen Gerichtshof gehenden Rechtsstreit zu führen hat, ist Beatrice Eichmann-Leutenegger bekannt. Doch die Autorin, erklärt sie, ergänzt das Geschehen in ihrem Buch um private Aspekte und einiges an Spannung, ohne larmoyant oder indiskret zu werden. Auch wenn der Text für die Rezensentin keinen literarischen Glanz besitzt, überzeugt sie der Band. Als schmerzhafter dokumentarischer Bericht klärt er sie auf: in Sachen israelischer Lebenspraxis wie in frauenrechtlichen Fragen, weniger betreffend die politische Situation.
© Perlentaucher Medien GmbH
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