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Wer waren die Menschen, die sich die berühmten Gärten Europas ausgedacht und ihre Ideen dann auch in die Tat umgesetzt haben? Welche Geschichten stehen hinter all den künstlichen Paradiesen, die Jahr für Jahr Millionen Besucher anlocken? Christa Hasselhorst stellt in diesem reich illustrierten Buch 17 der berühmtesten Gärten in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien und ihre Schöpfer beziehungsweise Schöpferinnen vor. Sie erzählt u. a., wie es dazu kam, dass Claude Monet seinen malerischen Garten in Giverny anlegte, und wer die treibenden Kräfte hinter den italienischen…mehr

Produktbeschreibung
Wer waren die Menschen, die sich die berühmten Gärten Europas ausgedacht und ihre Ideen dann auch in die Tat umgesetzt haben? Welche Geschichten stehen hinter all den künstlichen Paradiesen, die Jahr für Jahr Millionen Besucher anlocken? Christa Hasselhorst stellt in diesem reich illustrierten Buch 17 der berühmtesten Gärten in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien und ihre Schöpfer beziehungsweise Schöpferinnen vor. Sie erzählt u. a., wie es dazu kam, dass Claude Monet seinen malerischen Garten in Giverny anlegte, und wer die treibenden Kräfte hinter den italienischen Renaissance-Gärten waren; sie bringt uns die Persönlichkeiten großer Gartenbaumeister wie Le Notre, Lenne oder Pückler nahe und berichtet von den Wirklichkeit gewordenen Paradies-Phantasien einer Vita Sackville-West, eines Antonio Gaudí oder einer Niki de Saint Phalle. Mit seinen 17 kurzen Essays und zahlreichen Abbildungen, historischen wie aktuellen, ist dieses ungewöhnliche Gartenbuch eine anregende Tour durch die großen Gärten Europas, eine kurzweilige Zeitreise durch die Jahrhunderte und eine spannende Begegnung mit außerordentlichen Persönlichkeiten und Biografien von der Renaissance bis in die Gegenwart. Alle Gartenanlagen, die Christa Hasselhorst in diesem Buch beschreibt, sind heute noch zu besichtigen.
Autorenporträt
Christa Hasselhorst arbeitete als Kultur-Journalistin für Zeitschriften und Magazine. Sie war Redakteurin beim Hörfunk, Pressesprecherin bei der Staatsoper und dem Thalia Theater in Hamburg. Seit 1997 porträtiert sie nicht nur Künstler im Bereich Musik und Theater, sondern kniet sich in Beete, schreibt Geschichten von Gärten und deren Besitzern. Sie hat mehrere Bücher verfasst, lebt in Potsdam und macht Führungen in Berliner und Potsdamer privaten wie öffentlichen Gärten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.08.2005

Und eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

Zwei Autorinnen hatten die gleiche gute Idee: die berühmtesten klassischen Parks und Gärten darzustellen - ihre Schöpfer, ihre Erscheinung im Spiegel der Geschichte, ihre Einbindung in die verwandten Künste der Malerei und Architektur und ihre Rolle als Ruhmesblatt, Refugium, Sinnbild, Gegenwelt oder Bildungsanstalt. Daß sie sich dabei oft in denselben Anlagen begegnen würden - Versailles, Sanssouci, Bomarzo, Rousham, Villa d'Este, Sissinghurst, Wörlitz, Kew, Giverny, Parc Güell -, liegt in der Natur des Themas. Wie sie das Gesehene interpretieren, ist eine Frage der Perspektive und des Temperaments. Christa Hasselhorst, die siebzehn europäische Parks und Gärten betrachtet, nähert sich der Hortikultur von der biographischen Seite, da sie ein Würdigungsdefizit auf seiten der Gärtner zu spüren meint. Den Ruhm hätten allein die Besitzer der "grünen Wunderwerke" eingeheimst, die jene erschaffen haben. Doch fallen Schöpfer und Eigner oft in einer Person zusammen wie bei Claude Monet, Vita Sackville-West oder Hermann von Pückler-Muskau. Gaudí ist vermutlich besser bekannt als Güell und Gertrude Jekyll prominenter als ihre verblichenen Auftraggeber. Von ihren Gärten als den "letzten unberührten Refugien" zu sprechen ist angesichts von zweihunderttausend Besuchern pro Jahr in Sissinghurst oder der vielen, die sich in Giverny auf die Fersen treten, eine geneigte Untertreibung. "Abschalten und auftanken" läßt sich eher an einer nächtlichen Tankstelle als in einem berühmten Garten. Hasselhorsts Buch hat den Vorteil des großen Formats, in dem ein Barockgarten oder ein Tempel am Ende einer langen Blickachse erst richtig zur Geltung kommt. Es ist ein Sofabuch zum Schwelgen und Nachlesen bei einer gebildeten und begeisterten Führerin, die kein ketzerisches Wort hören will, wenn wir ihr ins Broderie-Parterre folgen. "Die Gärten von Versailles können furchtbar langweilig sein", schreibt dagegen die Kunsthistorikerin Ira Diana Mazzoni, "zu groß, zu weit, zu leer, zu still, zu monoton grün." Die fünfzig Anlagen, die sie vorstellt, reichen von den Hängenden Gärten von Babylon über Pompeji, St. Gallen, den Zen-Garten Ryoanji, den Central Park und den Prater bis zum Landschaftspark Duisburg Nord. Um all das in einem reisetauglichen Buch unterzubringen, erlaubt sich die Autorin keine Schnörkel, schreibt aber dennoch bildhaft und anmutig; über die "Saubeuteleien des Wäldchens", die unverschämten Skulpturen im Park Bomarzo des freigeistigen Fürsten Vicino Orsini oder die subtile Propaganda des üppigen Het Loo, in dem die Wasserhähne nicht zugedreht werden mußten wie in Versailles, sobald der König den Rücken gekehrt hatte. Jedem Gartenporträt folgt eine übersichtliche Seite mit Eckdaten, Biographien, Gartentheorien, Wissenswertem über Wassertheater, Labyrinthe, Friedhöfe, zoologische Gärten, Industrie- und Vergnügungsparks. Wunderbar, auf welche verschlungenen Pfade und lichte Höhen die Rubriken Lesens-, Hörens-, Sehens- und Anklickenswertes führen: zu passenden Opern von Händel und Monteverdi, schöner und sachlicher Literatur, Filmen und Museen. Das Buch schließt jede Bildungslücke so zuverlässig wie Septemberphlox die spätsommerliche Rabatte.

letz

"Meister der Gartenkunst" von Christa Hasselhorst, Nicolai Verlag, Berlin 2005. 160 Seiten, 130 Abbildungen. Gebunden. 29,90 Euro. ISBN 3-89479-138-1.

"Fünfzig Klassiker - Gärten und Parks" von Ira Diana Mazzoni. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2005. 280 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 19,95 Euro. ISBN 3-8067-2543-8.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "Sofabuch zum Schwelgen und Nachlesen" lobt der Rezensent mit dem Kürzel "letz" dieses Buch, seine Autorin als "gebildete und begeisterte Führerin". Beschrieben fand er siebzehn weltberühmte Gärten von Sissinghurst bis Giverny samt ihrer illustren Schöpfer und Gärtner, deren Blickachsen und Perspektiven das große Format des Buches aus Rezensentensicht besonders gut zur Geltung kommen lässt. Nicht ganz einverstanden ist "letz" allerdings mit dem "Würdigungsdefizit", dass die Autorin bei vielen Gartenkünstlern diagnostiziert, deren Ruhm sie vor dem ihrer Auftraggeber verblassen sieht. Auch hätte der Rezensent gern hie und da ein ketzerisches Wort über die ein oder andere Gartenschöpfung gelesen. Soviel Schwelgen in grüner Pracht macht ihn am Ende wohl etwas müde.

© Perlentaucher Medien GmbH