Man kann Mendelssohn mit Fug und Recht als den bedeutendsten deutschen Kirchenkomponisten des 19. Jahrhunderts bezeichnen - natürlich in erster Linie wegen seiner vielen größeren und kleineren kirchenmusikalischen Vokalwerke, aber auch auf Grund seiner zahlreichen Kompositionen für die Orgel. Die bedeutendsten darunter sind sicher die sechs Orgelsonaten op. 65, die ein unverzichtbarer Bestandteil des allgemeinen Orgelrepertoires geworden sind. Angeregt wurden sie möglicherweise durch zwei englische Verleger, die - von Mendelssohns Orgelspiel begeistert - ihn beauftragten, verschiedene kleinere und größere Orgelstücke für sie zu komponieren. Diese 1844/45 entstandenen Stücke stellte Mendelssohn dann zu sechs Orgelsonaten zusammen, die keine Sonaten im strengen Sinn, sondern eher Suiten darstellen. In ihrer Vielfältigkeit - choralartige, liedhafte, polyphone und virtuose Stücke wechseln einander ab - sind sie ein wahres Kompendium des Orgelspiels.
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