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Soviel ergötzliches Unglück war nie: Eine Parade der Unheilsverkünder aus 3000 Jahren Nach allem, was wir von unseren Vor fahren wissen, sind die Klagen über den Verfall der guten Sitten so alt wie die Menschheit oder doch mindestens so alt wie die frühesten Zeugnisse unserer Schriftkultur. Und häufig waren sich die Herren der Apokalypse schnell einig darüber, wer am Niedergang aller- Werte eigentlich Schuld hat: die Frauen, besser gesagt: das Weib, das sinnliche. Im zweiten Jahrhundert malte sich ein christlicher Schwarzmaler die Hölle aus: Dort würden "Weiber an ihren Flechten über jenem…mehr

Produktbeschreibung
Soviel ergötzliches Unglück war nie: Eine Parade der Unheilsverkünder aus 3000 Jahren Nach allem, was wir von unseren Vor fahren wissen, sind die Klagen über den Verfall der guten Sitten so alt wie die Menschheit oder doch mindestens so alt wie die frühesten Zeugnisse unserer Schriftkultur. Und häufig waren sich die Herren der Apokalypse schnell einig darüber, wer am Niedergang aller- Werte eigentlich Schuld hat: die Frauen, besser gesagt: das Weib, das sinnliche. Im zweiten Jahrhundert malte sich ein christlicher Schwarzmaler die Hölle aus: Dort würden "Weiber an ihren Flechten über jenem aufsiedenden Koth aufgehängt; das waren die, welche sich zum Ehebruch geschmückt hatten; die aber, die sich mit dem Miasma des Ehebruchs jener Weiber befleckt hatten, waren an den Füßen aufgehängt und hatten die Köpfe in jenem Koth ..." Das Muster der Verführung durch die weibliche Sinnlichkeit ist so durchgängig wie die Flucht davor: die lustfeindlichen...
Autorenporträt
Gerhard Henschel, geboren 1962, war unter anderem Redakteur bei der Titanic und lebt heute als freier Schriftsteller bei Hamburg. 2012 wurde ihm der Hannelore-Greve-Literaturpreis verliehen, 2013 wurde er mit dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet und 2015 mit dem Georg-K.-Glaser-Preis.
Rezensionen
" ... ein Buch zum drin schmökern ... sehr köstlich, sehr amüsant ... "(Ijoma Mangold, ZDF Die Vorleser, 14. Mai 2010)

" ... äußerst lehrreich und sehr lustig ... Ausführlich, zitatgesättigt und souverän führt Henschel die Weltuntergangsstimmung als Neurose lustunfähiger, freudenfeindlicher Nußknacker vor."(Wiglaf Droste, Junge Welt, 18. März 2010)

"Ein sehr lesenswertes Buch, das Anregungen für weitergehende Fragen und Themen bietet! Und ein ausgesprochen sinnliches Lesevergnügen, das der gewohnt hohen Qualität der Anderen Bibliothek zu verdanken ist."(Konrad Wellmann, Hermannstädter Zeitung, 30. April 2010)

"3000 Jahre Endzeitprognosen in einem Band, eine lustige Polonaise der Schwarzseher - am vergnüglichsten bei strahlendem Sonnenschein zu lesen."(Business Punk, April 2010)

" ... unterhaltsame Studie ... Und weil es sich im schönen Umfeld am besten vom Untergang schwärmen lässt, kommt dieser Band in dekadenter Luxusausstattung daher ..."(Bücher, März 2010)

"witzig ... sehr unterhaltsames Buch ... "(Knut Cordsen, Bayern 2, 24. Februar 2010)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Jens Bisky ist enttäuscht. Nicht weil er Gerhard Henschels Entlarvung der Untergangspropheten jetzt unbedingt widersprechen will. Nur sind ihm der Gestus des Buchs sowie sein intellektueller Gehalt einfach zu dürftig. Ja, die vertrauten Henschel-Qualitäten finden sich wiederum: ein hervorragender Sinn fürs treffende Zitat, eine Zurückhaltung im Ton, die umso heftiger trifft, ein großer Schatz an Einzelfällen und Anekdoten. Die Frage, warum über die Jahrtausende durchaus nicht nur die dümmsten Menschheitsvertreter an Weltuntergang, Apokalpyse oder wenigstens den Kulturverfall glaubten, werde hier aber nur sehr schlicht (mit dem Verweis auf Neid und Lust am Moralisieren) beantwortet. Henschel scheint alles immer schon besser zu wissen, klagt Bisky - mit einer Ausnahme im vorletzten Kapitel, das der Rezensent denn auch für das stärkste hält. Darin nämlich werde im Fall des Dichters Rolf Dieter Brinkmann die Ambivalenz von Faszination und Ablehnung gewahrt.

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