In der Migrationsforschung ist man sich einig, daß soziale und kulturelle "Integration" (auch wenn dieser Begriff unterschiedlich definiert wird) zusammengehören. Wie kompliziert dieser Prozeß ist, beweist das aktuelle Phänomen einer "transnationalen Diaspora" der "russischen Juden" (gemeint ist der sprachlich-kulturelle Zusammenhang einer jüdischen Migrationsbewegung aus den heutigen GUS-Staaten). Rund 1,5 Millionen Juden haben den Bereich der früheren Sowjetunion verlassen. Israel (1 Million Antragssteller), USA (300.000) und Deutschland (200.000) sind die bevorzugten Zielländer. MENORA 2004 stellt sich die Aufgabe, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Betroffenen zu ermitteln und durch historische und vergleichende Analysen dem Phänomen dieser "transnationalen Diaspora" näher zu kommen. Zugleich liefert das Jahrbuch einen Report über drei wichtige internationale Konferenzen, die im Juni 2003 zu diesem Thema in Potsdam stattfanden.