"Das interessiert doch keine Katz'", soll Anton Bruckner, der geniale Organist und Komponist, auf die Frage eines Biografen nach Details aus seinem Leben geantwortet haben - und tatsächlich gab er so gut wie nichts über sich preis. Diese Verborgenheit von Bruckners Persönlichkeit sei, so Hans-Joachim Hinrichsen, für die biografische Forschung nichts Geringeres als ein Skandal.Friedrich Buchmayr hat Bruckner nun "überlistet": Er lässt dessen Biografen August Göllerich eine fiktive Konferenz einberufen, zum umstrittenen Thema "Anton Bruckner und die Frauen". Dutzende Zeitzeugen folgen dem Aufruf. Erlebnisse werden berichtet, Interpretationen und Meinungen prallen aufeinander, die Debatte nimmt ihren Lauf. Mitunter kommt es zu hitzigen Wortgefechten, etwa über Bruckners intimes Leben.Dieses wissenschaftlich-fundierte "Geistergespräch" bringt Stereotypen im gängigen Brucknerbild ins Wanken und bereitet den Weg für eine neue Sicht auf das Leben eines der wichtigsten und innovativsten Tonschöpfer.