Erich H. Jacoby (1903-1979), jüdischer Rechtsanwalt aus Berlin, Syndikus der Eisenbahnergewerkschaft und aktiv in der Gewerkschaftsbewegung der Weimarer Republik, flieht 1933 vor den Nazis über Dänemark und Schweden bis zu den Philippinen, wo er Zeuge der Ausbeutung der Landarbeiter wird. Nach Kriegsende ist er in führender Position bei der Welternährungsorganisation FAO in Rom für Fragen der Landreform verantwortlich. Er stirbt in Schweden, dem einzigen Land, das bereit war, ihn nach 23-jähriger Staatenlosigkeit einzubürgern. Jacoby trat unbeirrbar gegen Unterdrückung und Ausbeutung ein. Seine Lebenserinnerungen sind eine lebendig erzählte Exil-Geschichte aus der Perspektive der "Dritten Welt", die auch dazu anregen, über Grundsatzfragen von Recht und Gerechtigkeit nachzudenken. Die Ausgabe ist mit zahlreichen Anmerkungen, begleitenden Essays und einem umfassend kommentierten Personen- und Institutionenregister versehen.Mit Beiträgen von Ulf Hannerz, Lotte Jacoby, Christine Kanzler, Simone Ladwig-Winters, Hans Meliczek, Uwe Wesel
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"Der besondere Reiz dieser Lebenserinnerungen besteht nicht zuletzt darin, dass der unterschwellig noch spürbare Marxismus Jacoby zu sehr selbstständigen Urteilen veranlasst, die aus heutiger Sicht nur als 'unangepasst' zu bezeichnen sind. (...) So gewährt dieses Erinnerungsbuch Einblick in ein alternatives Geschichtsbild, das nicht nur den Antagonismus von Freiheit und Totalitarismus, sondern durch den von Kapitalismus und Ausbeutung geprägt ist." ZNR. Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte 37 Jg. Nr. 1/2 (2015) "Erich Jacoby war ein humaner, aufmerksamer, bis zum Kern der Dinge vordringender Beobachter und Mitgestalter des Zeitgeschehens. Sein Lebensbericht, das bedeutsame Zeugnis eines unbeugsamen Charakters, gehört in die Hände aller, die mehr über das deutsche antifaschistische Exil nach 1933 wissen wollen." Das Blättchen Jg. 18 Nr. 17, 17. August 2015 "[Jacobys Erinnerungen sind] ein bewegendes zeitgeschichtliches Zeugnis einer lebenslang für Gerechtigkeit kämpfenden beeindruckenden Persönlichkeit." Berliner Stimme, 25. April 2015 "Erich H. Jacoby verkörpert in seiner Vita den feurigen, sozial engagierten Juristen. (.) Erst 2014 erscheinen seine Lebenserinnerungen hierzulande, spät, aber nicht zu spät." ver.di News, 15 November 2014 "Er wusste immer, was er tat". Schwedens Botschafterin Ruth Jacoby erinnert an ihren Vater - Interview mit Ruth Jacoby und Felix Schikorski in: Deutschlandradio / Schalom. Jüdisches Leben heute, 14. November 2014 "Das Buch kann nur als verdienstvoll bezeichnet werden, denn es schließt eine schmerzliche Lücke durch Rekonstruieren eines deutsch-jüdischen Juristenschicksals im 20. Jahrhundert." Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 133. Band, 2016 "Jacobys Darstellung ist ein dichter und interessanter Lebensbericht. [...] Beigefügt sind den Erinnerungen Jacobys weitere Texte, u.a. auch zur zeitgenössischen Landreformdiskussion und zum jüdischen Exil auf den Philippinen." Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, spw 2/2017