Rousseaus Zivilisationskritik bezog sich vor allem auf die durch den Fortschritt entstandenen neuen Begierden und Interessenkonflikte, die den Menschen, seines Erachtens nach, in ein Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnis drängen würden, ihn somit in Widerspruch mit seinen natürlichen Anlagen bringen und schließlich von sich selbst entfremden würden (vgl. Meermann, 2005). Er ging davon aus, dass die Diskrepanz zwischen der gesellschaftlichen Existenzform des Subjektes und seiner eigentlichen Natur, also seinen ursprünglichen Grundstrebungen, den Ausgangspunkt für die Entstehung der Ungleichheit und des Bösen bilde und somit Schuld am sittlichen Verfall des modernen Menschen habe (vgl. Broecken, 1974).
Jean-Jacques Rousseau hat sich Zeit seines Lebens mit den Grundlagen der Laster und des Elends der Menschen und somit auch mit dem Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, Begierde und Tugend sowie Freiheit und Autorität auseinandergesetzt (vgl. Soëtard, 1989). Er versuchte, den Widerspruch des Individuums, der zwischen seinem natürlichen und seinem gesellschaftlichen Sein existiert, zu überwinden, indem er zwei unterschiedliche Modelle der Lebensführung entwarf: Mensch (homme) und Bürger (citoyen).
Auf der Grundlage seiner Werke Diskurs über die Ungleichheit (1755), Der Gesellschaftsvertrag oder die Grundsätze des Staatsrechtes (1762) und Emil oder über die Erziehung (1762) - wird diese Arbeit zunächst untersuchen, wo genau nach Rousseau die Gründe für den fatalen Widerspruch und somit auch die Bedingungen für die Entfremdung des Menschen anzusiedeln sind. In diesem Zusammenhang wird versucht, die Entwicklung von Rousseaus Naturzustand hin zum Gesellschaftszustand nachzuzeichnen und die Differenzen zwischen den einzelnen Stadien aufzuzeigen. Des Weiteren wird der Versuch unternommen, herauszustellen, was Jean-Jacques Rousseau unter den Kategorien Mensch und Bürger versteht und ob diese als alternative Existenzen zu dem gegenwärtigen, entfremdeten und modernen Menschen überhaupt denkbar sind. Dabei wird der Fokus der Analyse über den Bürger jedoch nicht primär auf die politische Dimension, sondern auf die entsprechende Erziehungsart gerichtet. Das Kapitel über den Menschen soll vorwiegend die Inhalte der natürlichen Erziehung fokussieren und sich an den Gesetzen der Notwendigkeit, Nützlichkeit und Sittlichkeit orientieren.
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Jean-Jacques Rousseau hat sich Zeit seines Lebens mit den Grundlagen der Laster und des Elends der Menschen und somit auch mit dem Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, Begierde und Tugend sowie Freiheit und Autorität auseinandergesetzt (vgl. Soëtard, 1989). Er versuchte, den Widerspruch des Individuums, der zwischen seinem natürlichen und seinem gesellschaftlichen Sein existiert, zu überwinden, indem er zwei unterschiedliche Modelle der Lebensführung entwarf: Mensch (homme) und Bürger (citoyen).
Auf der Grundlage seiner Werke Diskurs über die Ungleichheit (1755), Der Gesellschaftsvertrag oder die Grundsätze des Staatsrechtes (1762) und Emil oder über die Erziehung (1762) - wird diese Arbeit zunächst untersuchen, wo genau nach Rousseau die Gründe für den fatalen Widerspruch und somit auch die Bedingungen für die Entfremdung des Menschen anzusiedeln sind. In diesem Zusammenhang wird versucht, die Entwicklung von Rousseaus Naturzustand hin zum Gesellschaftszustand nachzuzeichnen und die Differenzen zwischen den einzelnen Stadien aufzuzeigen. Des Weiteren wird der Versuch unternommen, herauszustellen, was Jean-Jacques Rousseau unter den Kategorien Mensch und Bürger versteht und ob diese als alternative Existenzen zu dem gegenwärtigen, entfremdeten und modernen Menschen überhaupt denkbar sind. Dabei wird der Fokus der Analyse über den Bürger jedoch nicht primär auf die politische Dimension, sondern auf die entsprechende Erziehungsart gerichtet. Das Kapitel über den Menschen soll vorwiegend die Inhalte der natürlichen Erziehung fokussieren und sich an den Gesetzen der Notwendigkeit, Nützlichkeit und Sittlichkeit orientieren.
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