Der Naturschutz hat sich in den letzten Jahren immer mehr vom Artenschutz zum Lebensraumschutz entwickelt denn Schutz und Fürsorge für einzelne Arten von Lebewesen machten nur dann Sinn, wenn sie in das übergeordnete Naturganze eingebunden sind. Und das heisst: Schutz und Pflege von ganzen Landschaften (oder Teilen davon). Landschaft ist ein lebendiges Gefüge, zu dem wir Menschen auf je spezifische Weise dazugehören. Ein alpines Hochtal im Berner Oberland - das Urbachtal - bot in faszinierender Weise die idealen Voraussetzungen für eine solch ganzheitliche Untersuchung. Zunächst werden die natürlichen und historischen Gegebenheiten dargestellt: die Naturgeschichte des Tales, seine Morphologie, seine Pflanzen- und Tierwelt, dann die Landschaft als Kulturraum mit dem Menschen als Gestalter der Landschaft und dem seelischen Zusammenspiel zwischen Mensch und Landschaft. Aber die Beschreibung allein genügt nicht: Der "Organismus Landschaft" wird nach seinen innern Zusammenhängen untersucht . Es wird gefragt, welche Umstände denn dieser besondern Landschaft den Charakter einer Ganzheit verleihen. Schliesslich werden Überlegungen angestellt zur Zukunft des Tales, es werden die bestehenden Interessenkonflikte und die Motive aufgezeigt, die das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt prägen. So kann das Fallbeispiel Urbachtal wegweisend für andere Landschaften sein.