Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur spielt in vielen moralischen und politischen Fragen eine wichtige Rolle. Es ist philosophisch nicht als Verhältnis zweier vorgegebener Gegenstände, sondern als Gegensatz von naturalistischer und kulturalistischer Perspektive der Wissenschaften auf den Menschen zu fassen. Dabei geht es um eine Auflösung der Konfrontation, die sich aus Alleinvertretungsansprüchen der beiden Perspektiven gegenüber der jeweils anderen ergibt, in eine begründete Arbeitsteilung natur- und kulturwissenschaftlicher Beiträge. Am Beispiel von Poiesis als handwerklicher Herstellung und zweckrationaler Technik lässt sich mit den Mitteln der Handlungstheorie ein anthropologisches Spezifikum bestimmen, das die Geschichtlichkeit des Menschen und seiner Kultur notwendig bedingt. Dabei erweist sich technische Zweckrationalität als gemeinschafts- und geschichtsabhängig; sie bildet einen erkenntnistheoretisch und ethisch erheblichen Aspekt des Menschen.