Auch in strukturaler Perspektive darf man die Poetik und Ästhetik nicht auf bloße Deskription des formalen Textaufbaus oder der formalen Regeln des Codes reduzieren und der Suggestivkraft von deren relativer Autarkie und Dauerhaftigkeit erliegen. Ein solcher Ansatz verlöre aus dem Auge, daß das Kunstwerk ein Werk des Menschen ist, ein Produkt seiner schöpferischen Tätigkeit, ein Träger seiner Mitteilung, und daß diese Mitteilung von jemandem empfangen, verstanden und interpretiert werden muß.
Für die Kunst ist vom Standpunkt der Semiotik aus charakteristisch, daß eine Spannung besteht zwischen der Bedeutung, die sich als spezifisch künstlerische erst im Ganzen der Struktur des Werkes konstruiert, und dem System ästhetischer Bedeutungsnormen, die im Bewußtsein der das Werk rezipierenden gesellschaftlichen Gruppe existieren. Der Text des Werkes, seine lautliche und graphische Schicht, ist die Voraussetzung für die Konkretisierung des Werkes auf dem Hintergrund eines bestimmten Systems von ästhetischen Normen und kulturellen Werten. Erst in diesem Prozeß der Konfrontation mit den bisherigen Erfahrungen einer Gesellschaft und eines Individuums entsteht das eigentliche ästhetische Objekt.
Für die Kunst ist vom Standpunkt der Semiotik aus charakteristisch, daß eine Spannung besteht zwischen der Bedeutung, die sich als spezifisch künstlerische erst im Ganzen der Struktur des Werkes konstruiert, und dem System ästhetischer Bedeutungsnormen, die im Bewußtsein der das Werk rezipierenden gesellschaftlichen Gruppe existieren. Der Text des Werkes, seine lautliche und graphische Schicht, ist die Voraussetzung für die Konkretisierung des Werkes auf dem Hintergrund eines bestimmten Systems von ästhetischen Normen und kulturellen Werten. Erst in diesem Prozeß der Konfrontation mit den bisherigen Erfahrungen einer Gesellschaft und eines Individuums entsteht das eigentliche ästhetische Objekt.