Den Ausgangspunkt bildet die Konstatierung eines Spannungsverhältnisses: Einerseits steht das Erleben einer tiefgreifenden Verunsicherung in der Begegnung mit geistig behinderten Menschen - andererseits die Forderung der Pädagogik, die Lebenswelt der Menschen mit geistiger Behinderung zu erschließen und im eigenen Tun zu berücksichtigen. Dies rückt die folgenden Fragen in den Mittelpunkt der Überlegungen: - Welche Form der Beziehung besteht zwischen dem einzelnen Menschen und seiner Umwelt? - Welche Aussagen lassen sich über die Lebenswelt eines Menschen machen? - Gibt es Parallelen zwischen der eigenen Lebenswelt und der Lebenswelt des Menschen mit geistiger Behinderung? Im Rahmen der Auseinandersetzung mit verschiedenen erkenntnistheoretischen Positionen werden unterschiedliche Antworten auf diese Fragen gegeben und dabei ein evolutionär-konstruktivistischer Ansatzentwickelt. Darüber hinaus werden sich daraus ableitende, grundlegende Konsequenzen im Hinblick auf die Bedeutung und die Möglichkeiten von Pädagogik aufgezeigt.