Es gibt im Hinblick auf die grundsätzliche moralische Berücksichtigung anderer leidensfähiger Individuen - welcher Art auch immer - keinen relevanten Unterschied außer dem, den wir machen wollen. Plausibel rechtfertigen lässt sich ein solcher jedoch nicht. Wie im Zuge dieser Studie dargestellt wird, verpflichten die Fähigkeiten zu Empathie und Theory of Mind uns mithilfe des Analogieschlusses dazu, das geringere Übel für andere bewusst fühlende Lebewesen zu wählen oder möglichst ganz zu vermeiden, wo und wann immer dies möglich ist. Warum die vorherrschenden Konzeptionen von Moral unzureichend sind und eine Ausdehnung der menschlichen Moral auf nichtmenschliche Spezies zu fordern ist, soll ausgehend von aktuellen Erkenntnissen der Neurowissenschaften sowie bestehender Tierethik-Konzepte in diesem Buch dargestellt und in ein neues Konzept der Fairness-Ethik eingebunden werden. Da eine Nichteinbeziehung anderer leidensfähiger Spezies in die menschliche Moral in den allermeisten Fällen zu negativen Konsequenzen für die Spezies Mensch führt, ist der zugrundeliegende pathozentrische Ansatz in letzter Konsequenz zugleich auch ein anthropozentrischer.
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