Eine Ehefrau ärgert sich über ihren Mann, der nur allzu gern der jungen Nachbarin die Dachrinne reinigt. Das Gespräch am Kaffeetisch wird von einer Klugschwätzerin monomanisch usurpiert, im Konzertsaal erliegt das ätherische Pianissimo am Ende des Cello-Solos dem Überfall johlender Kunstbanausen ...Das alles - und mehr - bringt dieser schlanke Gedichtband mit poetischer Sorgfalt und Pietät zur Sprache. Dabei geht es Angelika Arend nicht darum, mit schönen Worten zu glänzen: Ihr geht es um die Hinterfragung von all unseren Worten und Taten, deren Triebkraft wohlgemeinte Absicht sein mag, aber auch arglose Unbedachtheit, egozentrische Unfähigkeit zu Mitgefühl und Rücksichtnahme bis hin zu egomanischer Skrupellosigkeit.