Die Bilder vom Menschen am Lebensende weisen eine große Spannweite auf. Nicht alle sind anziehend, vieles stößt ab. Und oft scheint der sterbende Mensch seine Würde zu verlieren. Erkennen wir jedoch, daß auch das Sterben ein menschliches Maß hat, so kann die Würde des Menschen am Lebensende neu hervortreten. - Vierzehn Beiträge aus acht verschiedenen Wissenschaften erkunden Menschenbild und Menschenwürde am Lebensende. Sie dokumentieren den internationalen Kongreß, der vom Interdisziplinären Forum für Biomedizin und Kulturwissenschaft (IFBK) vom 8. bis 10. Mai 2008 an der Universität Heidelberg durchgeführt wurde.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Gewinn hat Rezensent Michael Pawlik diesen Sammelband gelesen, der ihm viele neue Erkenntnisse zum oft beschworenen, aber selten definierten "Sterben in Würde" brachte. Zum einen lernt Pawlik, dass zumindest in der Literatur erst mit Gottfried Benn das Bild vom Tod als letzter erhebender Leistung ("Es ist vollbracht") ein Ende nahm, fortan wurde "beiläufig, unfeierlich und würdelos" gestorben. Aber auch dass die "Würde des Sterbenden" quasi autosuggestiv über die Bedeutungslosigkeit des eigenen Todes hinwegzuhelfen. Und dass die ebenso oft beschworene Selbstbestimmung des Sterbenden mit einer sozialen Isolation einhergeht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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