"Menschenrauch" hat schon bei seinem Erscheinen in den USA auch in der deutschen Presse für heftige Kontroversen gesorgt
War der Zweite Weltkrieg der 'gerechte Krieg' gegen Hitler? Waren Churchill und Roosevelt die Lichtgestalten, welche die abendländische Zivilisation retteten?
Um das herauszufinden oder doch einer Antwort wenigstens näher zu kommen, benutzt Nicholson Baker ein verblüffendes Mittel. Er "setzt aus historischen Nachrichten, Anekdoten und Kommentaren eine eindrucksvolle Textcollage zusammen, die überkommene Gewissheiten über den Krieg erschüttert" (Der Spiegel). Der Autor meldet sich nicht zu Wort, er vertraut auf die Wirkung der zitierten Texte aus Tageszeitungen, Politikerreden, Tagebüchern, Briefen. Herausgekommen ist "eine subjektive Chronik mit hohem Wahrheitsanspruch", (Süddeutsche Zeitung) die belegt, dass ein Vernichtungskrieg vermeidbar gewesen wäre. Bakers Buch ist ein flammendes Plädoyer für den Pazifismus und für den Erhalt der Menschlichkeit auch in schwierigen Zeiten.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
War der Zweite Weltkrieg der 'gerechte Krieg' gegen Hitler? Waren Churchill und Roosevelt die Lichtgestalten, welche die abendländische Zivilisation retteten?
Um das herauszufinden oder doch einer Antwort wenigstens näher zu kommen, benutzt Nicholson Baker ein verblüffendes Mittel. Er "setzt aus historischen Nachrichten, Anekdoten und Kommentaren eine eindrucksvolle Textcollage zusammen, die überkommene Gewissheiten über den Krieg erschüttert" (Der Spiegel). Der Autor meldet sich nicht zu Wort, er vertraut auf die Wirkung der zitierten Texte aus Tageszeitungen, Politikerreden, Tagebüchern, Briefen. Herausgekommen ist "eine subjektive Chronik mit hohem Wahrheitsanspruch", (Süddeutsche Zeitung) die belegt, dass ein Vernichtungskrieg vermeidbar gewesen wäre. Bakers Buch ist ein flammendes Plädoyer für den Pazifismus und für den Erhalt der Menschlichkeit auch in schwierigen Zeiten.
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Ulrich Greiner hat erschüttert und, wie es scheint, ein wenig ratlos die Lektüre von Nicholson Bakers Pazifismus-Collage "Menschenrauch" beendet. Auf 600 Seiten, lässt uns der Rezensent wissen, versammelt der amerikanische Autor die unterschiedlichsten Zeitdokumente: Zeitungsartikel und Briefe, Zeugenberichte und persönliche Erinnerungen. Die Frage, die Baker aufwirft, ist folgende: War der britisch-amerikanische Eintritt in den Zweiten Weltkrieg nötig, und in diesem Ausmaß? Churchill wird bei Baker, so erfahren wir, dargestellt als anti-deutscher Kriegstreiber, Roosevelt als "das Haupt des militärisch-industriellen Komplexes", der wiederum nur auf eine Chance wartet, gegen die Japaner loszuschlagen. Vereint sind Churchill, Roosevelt und Chamberlain zudem in latentem Antisemitismus. In den Vereinigten Staaten, teilt der Rezensent mit, hat Bakers Buch für nicht wenig Entrüstung gesorgt, vorgeworfen wurde dem Autor etwa der fahrlässige Umgang mit Quellen und die Kompetenzüberschreitung eines Romanautors, der sich als Wissenschaftler geriert. Greiner aber kommt zu dem Schluss, dass man es bei "Menschenrauch" in der Tat mit einem literarischen Produkt zu tun habe, schließlich treffe den Leser diese dokumentarische Arbeit "wie kaum eine wissenschaftliche Darstellung". Die kommentarlose Gegenüberstellung kontroverser, sich gegenseitig ausschließender Stimmen findet der Rezensent schlussendlich kaum erträglich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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