Erschütternde Nachrichten von Menschenrechtsverletzungen erreichen uns in der globalisierten Welt permanent. Dieses Phänomen ist historisch nicht neu: Medien waren entscheidend bei der Verbreitung humanistischer Ideen und beim Kampf für die Rechte von Mehrheiten und Minderheiten in Europa. Doch Presse, Bilder und Filme schürten auch immer wieder Hass und trugen zur Delegitimierung der Idee der Würde aller Menschen bei. Dieser Band untersucht den Zusammenhang zwischen Medien- und Menschenrechtsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert. Das Spektrum der Beiträge reicht von Visualisierungen der Folter, der Darstellung religiöser und ethnischer Diskriminierung über die Rolle von "Whistleblowern" bis zur Neuerschaffung der Menschenrechte in der Kunst.
»In der Summe bietet der Band eine gelungene Zusammenstellung (...) Die Vielfalt an Perspektiven und Reflexionen, die der Band liefert, muss keinen Nachteil darstellen; sie zeigt vielmehr die hohe Anschlussfähigkeit, die das Bedingungsverhältnis von Medien, Öffentlichkeit und Menschenrechten für künftige Untersuchungen bietet.« Rober Radu, Sehepunkte, 15.02.2022 »Der Fokus auf Menschenrechte [erlaubt] einen ganz neuen Blick auf Phänomene, die man aus herkömmlichen Darstellungen der Medien- und Kommunikationsgeschichte längst zu kennen glaubt. Und zum anderen werden Medien in den allermeisten Beiträgen nicht einfach als Spiegel von Wirklichkeiten behandelt und damit als Quellen, die etwas über historische Vorgänge erzählen, sondern in ihrer Eigenlogik ernstgenommen. Menschenrechte werden damit zu einem Produkt der Medialisierung.« Michael Meyen, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 23/2021