Wie steht es um die Vereinbarkeit von Islam und Menschenrechten? Wiederholt wird eine vermeintliche Unvereinbarkeit behauptet, die u.a. auf der Annahme fußt, dass die Menschenrechte ihren genuinen Ursprung im christlich-fortschrittlichen Abendland hätten. Mit Mohammad Hashim Kamali und Saffet Köse befassen sich zwei Wissenschaftler aus verschiedenen Gegenden der islamischen Welt mit den Menschenrechten aus einer sachlich-kritischen islamischen Binnenperspektive heraus. Anhand von Koran und Sunna weisen die Autoren eine Vielzahl von Menschenrechtsaspekten nach und zeigen ein weit ausgreifendes Spektrum an Verbindungen und Kompatibilitäten mit den Menschenrechtsideen auf. Beide Autoren rekurrieren in ihren Ausführungen auf die Bestimmungen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und leisten somit eine komparative Betrachtungsweise von menschenrechtlichen Paradigmen und ethisch-moralischen Grundwerten des Islams.
«Das knapp 200 Seiten starke Buch besteht größtenteils aus zwei Texten [...]. Beide Texte geben zunächst einmal wichtige Einblicke in unterschiedlichste Einzelaspekte der Menschenwürde aus muslimischer Perspektive und beziehen dabei bestimmte Stellen aus islamischen Primär- und Sekundärquellen in teilweise virtuoser Form auf die Erklärung der Menschenrechte. Dies ist insofern wichtig, als ein derartiger Band einen ruhigen, unaufgeregten Blick auf ein hochbrisantes Themenfeld ermöglicht und dem Leser eine emische Perspektive auf islamtheologische Konzepte zu Grundfragen religiös geprägter Ethik ermöglicht.»
(Martin Kellner, HIKMA 8 2017)
(Martin Kellner, HIKMA 8 2017)