Die Sichtbarkeit der globalen »Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen«-Kampagne (BDS) gegen Israel nimmt weltweit zu. Unter Berufung auf die universalen Menschenrechte fordern BDS-Akteure einen umfassenden Boykott des jüdischen Staats. Gleichzeitig wird die Bewegung oft als antisemitisch klassifiziert, was zu der Frage führt: Können Antisemitismen auch im Namen der Menschenrechte formuliert werden? Natascha Müller nimmt sich diesem Komplex an und untersucht, wie »menschenrechtsorientierte Antisemitismen« weltweit für den BDS-Diskurs mobilisieren. Durch die Entwicklung eines innovativen Theoriemodells gelingt ihr eine differenzierte Beurteilung der BDS-Akteure und ihrer Forderungen.
»Das große Verdienst des Buches, ist seine Sachlichkeit. Es legt den Fokus auf einen wissenschaftlichen Zugang, ohne moralisierendes Beiwerk. Müller leitet historisch, kulturell und anhand von Fakten den ausgrenzenden Charakter der BDS-Kampagne her und zeigt, dass, konsequent zu Ende gedacht, alle Seiten nur verlieren können, wenn Hass, Diffamierung und Boykott die leitenden Prinzipien sind.« www.juedische-allgemeine.de, 15.01.2023 Besprochen in: IDA-NRW, 2 (2022)