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Studia philosophica
Jahrbuch der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft
Annuaire de la Société suisse de philosophie
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Sie "zu achten und zu schützen", gilt als ein Grundsatz, der auf keine weiteren Rechtsprinzipien zurückgeführt wird, sondern seinerseits den besonderen Rechten und Gesetzen zugrunde liegt. So prominent indessen die Stellung der Menschenwürde im rechtlich-ethischen Kontext ist, so zahlreich sind die Fragen, die sie aufwirft und die in Rechtskommentaren wie in philosophischen Diskussionen vielfältig erörtert werden.
Drei
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Produktbeschreibung
Studia philosophica
Jahrbuch der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft
Annuaire de la Société suisse de philosophie

"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Sie "zu achten und zu schützen", gilt als ein Grundsatz, der auf keine weiteren Rechtsprinzipien zurückgeführt wird, sondern seinerseits den besonderen Rechten und Gesetzen zugrunde liegt. So prominent indessen die Stellung der Menschenwürde im rechtlich-ethischen Kontext ist, so zahlreich sind die Fragen, die sie aufwirft und die in Rechtskommentaren wie in philosophischen Diskussionen vielfältig erörtert werden.

Drei Themenkomplexe sind vor allem zu nennen. Infrage steht erstens der Inhalt des Würdeanspruchs (als Eigengeltung und Selbstzweck, als Freiheitsstatus und Basis subjektiver Rechte, als Anspruch, nicht erniedrigt zu werden, als Wert jenseits jedes 'Preises' etc.). Ein zweiter Problemzusammenhang betrifft die Begründung. Ist die Würde des Individuums allein in seiner Zugehörigkeit zur Gattung Mensch fundiert, oder ist sie abhängig von bestimmten Eigenschaften und Fähigkeiten oder gar bestimmten Leistungen und Verdiensten? Kommt sie ihm von Natur aus zu oder erst kraft der Zuschreibung und Anerkennung durch andere? In welchem Verhältnis stehen anthropologische, moralphilosophische und theologische Begründungen? Drittens stellt sich die Frage nach dem Geltungsbereich des Begriffs. Wer ist das Subjekt, dessen Würde zu achten ist? Wieweit erstreckt sich das Würdegebot im Sein des Individuums, vom Embryo über den Fötus, das unmündige Kind, den erwachsenen, den alten, den sterbenden Menschen - bis hin zur Würde der Toten? Gibt es eine Würde jenseits des menschlichen Lebens; ist der Begriff sinnvollerweise auf eine 'Würde der Kreatur' auszuweiten und zur Grundlage unseres Verhaltens zu Tieren und zur Natur zu machen?

Es liegt auf der Hand, dass diese Fragen nicht nur theoretische Unklarheiten, sondern praktische Probleme von großer Reichweite, teils unmittelbarer Dringlichkeit benennen. Der in den vergangenen Jahrzehnten viel diskutierte Begriff der Menschenwürde steht für reale Probleme der Gesellschaft wie für offene Fragen im politisch-ethischen Disput. Nicht zuletzt sind diese durch neue Entwicklungen in Medizin und Gentechnologie ausgelöst worden. Doch besteht daneben die unverminderte Aktualität des Würdegebots - teils verbunden mit Fragen der Menschenrechte - im politischen wie im gesellschaftlich-wirtschaftlichen Bereich.

Aus dem Inhalt
Malte Hossenfelder, Menschenwürde und Menschenrecht
Jean-Yves Goffi, La dignité de l'homme: perspectives historiques et conceptuelles
Georg Lohmann, Unantastbare Menschenwürde und unverfügbare menschliche Natur
Mark Hunyadi, L'autorité des droits de l'homme
Peter Schaber, Menschenwürde und Selbstachtung. Ein Vorschlag zum Verständnis der Menschenwürde
Ralf Stoecker, Selbstachtung und Menschenwürde
Rudolf Ruzicka, Menschliche Würde. Eine Auseinandersetzung mit Kant
Kurt Seelmann, Repräsentation als Element von Menschenwürde
Guido Löhrer, Geteilte Würde
Reiner Manstetten, Wirtschaft und Menschenwürde
Bernard Baertschi, Dignité de l'homme et libéralisme démocratique: une mésalliance? Andreas Brenner, Des Menschen Leib und Würde
Heinz Schott, Tiermenschen - Menschentiere: Medizinhistorische Anmerkungen zur "Würde"
Raffaele Rodogno, De la dignité aux droits fondamentaux en passant par le bonheur
Autorenporträt
Emil Angehrn, geboren 1946, studierte Philosophie, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Löwen und Heidelberg. 1989 wurde er Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, seit 1991 lehrt er Philosophie an der Universität Basel.