Wie geht man mit dem Tod um? Ist er immer nur ein Schicksalsschlag? Kann er ebenso Erlösung sein? Hören wir nicht häufig, dass sich durch ihn Familien wiederfinden, enger zusammenrücken?
Was ist am Tod normal? Der Tod beim plötzlichen Unfall ist schrecklich, der im sinnlosen Krieg schockiert, der
eines alten Weggefährten macht betroffen. Wie erleben ihn Kinder, wie ältere Menschen? Bleibt man…mehrWie geht man mit dem Tod um? Ist er immer nur ein Schicksalsschlag? Kann er ebenso Erlösung sein? Hören wir nicht häufig, dass sich durch ihn Familien wiederfinden, enger zusammenrücken?
Was ist am Tod normal? Der Tod beim plötzlichen Unfall ist schrecklich, der im sinnlosen Krieg schockiert, der eines alten Weggefährten macht betroffen. Wie erleben ihn Kinder, wie ältere Menschen? Bleibt man allein zurück oder ist man in einer Gemeinschaft?
Katja Fauser-Nagels Buch beginnt mit dem Tod des Großvaters. Die Enkel besuchen darum ihre Großmutter und erwarten vielleicht, sie in Tränen und kaum mehr bei sich vorzufinden. Doch sie werden positiv überrascht. Die alte Dame geht ganz anders mit diesem Ereignis um, arbeitet es für sich und ihre Familie auf, indem sie von den geheimen Kräften in den Menschen spricht, eine ganz persönliche Geschichte erzählt, den Kindern damit Mut macht.
Sie berichtet von unserer Welt ohne Namen, die wir manchmal als eine besonders traurige Welt wahrzunehmen meinen, die parallel zu einer so schönen und doch nur in den Gedanken der kleinen Eva existieren soll. Wirklich nur da? Natürlich liebt das Mädchen den fiktiven Waschbärfreund und ebenso die märchenhafte Zauberin Solita, die versucht, ihr mit einfachen Regeln beizubringen, wie man aus jedem Tag etwas Besonderes, aus jeder Begegnung etwas Schönes machen kann.
Können wir Menschen zaubern? Erinnern wir uns… Sprechen wir denn nicht oft davon, jemandem ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern? Oder ist da in unseren Worten nicht auch der ‚Böse Zauber’, der uns einholt, wenn wir zu sehr und zu lange an einen Freitag, den 13. denken, obwohl doch vielleicht erst Donnerstag ist?
Die Autorin versteht es, nicht nur die kindliche Seele zu beschreiben, sondern mit ihrer Geschichte zu verzaubern, den Blick für das ganz Alltägliche zu öffnen, Mut zu machen, die alte, vielleicht traurig oder verbiestert schauende Frau im Park einfach anzusprechen, ungerechten Worten entgegenzutreten und sie eben nicht nur herunterzuschlucken. Ob nun im engsten Familienkreis, unter den ständig schimpfenden Kollegen oder gegenüber dem eigenen Chef.
Das Cover des Buches beruhigt. Ein gedecktes Grün herrscht vor. Mittendrin das Bild eines Schmetterlings auf Blütendolden. Darüber bewölkter Himmel, der jedoch einen kleinen Blick auf sein schönes Blau zulässt. Zuversicht? Uneingeschränkt genauso lebensbejahend, wie es die wenigen Zeilen auf dem Buchrücken vermitteln.
Etwas mitnehmen. Ein paar Zeilen berichten im Buch davon, wie wichtig es ist, einen geliebten Menschen in Erinnerung zu behalten. Durch seine Gesten, Worte, Taten… und durch etwas, was man sich selbst aus seinem Nachlass aussuchen durfte, nicht zugeteilt bekam. Etwas, was man behält, bei sich trägt, um eben jene anderen schönen Erinnerungen zu bewahren.
Fauser-Nagel schrieb kein Lehrbuch. Spielerisch führt sie den Leser, ob alt oder jung, durch vier Lektionen des bewussten Zauberns und lässt ihn bei seinen Erkenntnissen nicht allein, gibt zusätzliche Hinweise und macht Mut, es einfach zu versuchen.
Das Fazit des Buches sind glückliche Kinder. Der Leser nimmt mehr mit, als nur diese Erkenntnis. Darüber hinaus lädt die Autorin ihn ein, sich mit ihr und anderen auszutauschen, gemeinsam zu zaubern und bewusst glücklich zu leben.