Der biologischen und ästhetischen Gestaltung des menschlichen Körpers scheinen in unserer modernen Gesellschaft keine Grenzen mehr gesetzt. Der Körper ist nicht länger bloße Randbedingung menschlicher Glücksbestrebungen, vielmehr hat die heilige Jagd nach einer guten Körpermaschine die traditionelle Sorge um das Seelenheil abgelöst. Ein Sammelband beleuchtet die aktuelle und brisante Debatte um Körpertechnologisierung. Diese Entwicklung basiert auf der Leitidee, die Evolution selbst in die Hand nehmen zu können und zu wollen, um einen Körper ohne Fehl und Tadel zu schaffen. Dies führt dazu, dass das Geschäft mit dem Körper zum boomenden Wirtschaftszweig geworden ist. Die Entschlüsselung des genetischen Codes mag für diese Tendenz als Symptom stehen. Aus der Sicht verschiedener Disziplinen, wie Philosophie, Sportwissenschaft, Behindertenpädagogik u. a., fragen die Autoren nach den Wurzeln der Idee vom perfekten Körper und verknüpfen die aktuell e Debatte um Körpertechnologisierung erstmals mit Grundvorstellungen von Leib, Körper, Bewegung, Person und Maschine. Der Begriff "Körpertechnologisierung" fungiert dabei als Problemtitel. Er bezeichnet zum einen alle Praktiken, die den menschlichen Körper gestalten. Dazu gehören alle Vorgänge, die den Körper willkürlich verändern - von der Nahrungsaufnahme über die Kosmetik zum Piercing. Zum anderen benennt "Körpertechnologisierung" die machtvolle Tendenz zeitgenössischer westlicher Gesellschaften, den Körper als gänzlich in der Verfügungsgewalt von Menschen liegend zu behandeln. Den Autoren geht es darum, verschiedene Konzeptionen von Körper und Bewegung in ein Verhältnis zueinander zu setzen und hinterfragen, inwieweit ein Maßstab zur Beurteilung unseres öffentlichen und privaten Umgangs mit dem Körper gewonnen werden kann.
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